Buxtehuder SPD-Politikerin tritt nicht mehr an
Astrid Bade macht mit der Politik Schluss
tk. Buxtehude. Es ist kein Gerücht, sondern es stimmt: Astrid Bade (SPD) wird sich komplett aus der Politik zurückziehen. Sie tritt bei der Wahl im Herbst 2021 nicht noch einmal an und wird alle Mandate im Buxtehuder Rat, im Ortsrat Neukloster und im Kreistag aufgeben. "Leicht ist mir dieser Entschluss nicht gefallen", sagt Astrid Bade. Private Gründe seien dafür ausschlaggebend. "Politik hat mir immer Spaß gemacht und ich werde sie auch vermissen."
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Seit 30 Jahren ist Astrid Bade im Ortsrat Neukloster, seit acht Jahren Ortsbürgermeisterin. Dem Buxtehuder Rat gehört sie 20 Jahre an, im Kreistag sitzt sie seit 15 Jahren und die Buxtehuder SPD-Fraktion führt sie seit 2011. In diesen Positionen wurde sie gehört und war an vielen Entscheidungen beteiligt. Das ist auch der Grund, warum eine Teilaufgabe der politischen Ämter nicht in Frage kam. "Auf zweite oder dritte Reihe hatte ich keine Lust", gibt Astrid Bade ehrlich zu. "Meine Klappe hätte ich nicht halten können", ist sie überzeugt.
Eine supertolle Zeit gehe im Herbst 2021 für sie zu Ende. Für ihre Fraktion in Buxtehude sei der Abgang von altgedienten Mitgliedern, außer Astrid Bade werden auch andere gehen, die Chance für einen personellen Neuanfang.
"Wir haben tolle Leute, die für den Rat kandidieren wollen." Das werde frischen Wind und neue Ideen in die Buxtehuder Politik bringen. Ähnlich sei es gewesen, als sie und Christian Krüger vor 20 Jahren erstmals im Stadtparlament saßen. Jetzt sei die nächste Generation an der Reihe. Vereine und andere ehrenamtlich geführte Institutionen in Buxtehude und Umgebung sollten sich dennoch keine Hoffnung machen, Astrid Bade in gut einem Jahr als Vorsitzende zu gewinnen. "Mein Rückzug aus der Politik schließt auch andere Ehrenämter aus."
(tk). "Jeder ist ersetzbar", sagt Astrid Bade. Ihr Rückzug aus der Politik dürfte dennoch weitreichende Folgen haben. Zumindest dann, wenn nach der nächsten Wahl die politischen Mehrheitsverhältnisse den aktuellen gleichen. Gemeinsam mit der CDU-Fraktionschefin Arnhild Biesenbach und Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt gilt Astrid Bade als Teil des Führungstrios, das viele Entscheidungen im Vorfeld abstimmt - was nicht nur für Beifall, sondern auch Kritik sorgt. Mit wem werden Biesenbach und Oldenburg-Schmidt künftig zusammenarbeiten?
Eine andere Buxtehuder Besonderheit in der Politik: Zwischen SPD und Grünen geht fast gar nichts. Eine fest verabredete rot-grüne Mehrheit wäre derzeit sogar dann undenkbar, wenn beide Fraktionen zusammen über die absolute Mehrheit aller Ratssitze verfügen würden. Der grüne Co-Fraktionschef Michael Lemke und SPD-Chefin Astrid Bade sind sich in herzlicher Abneigung zugetan - woran sich mutmaßlich auch nichts mehr ändern wird. Wohl auch dann nicht, wenn Michael Lemke gegen Amtsinhaberin Katja Oldenburg-Schmidt die Bürgermeisterwahl gewinnen würde. Weil es in der SPD aber durchaus Köpfe gibt, die eine enge Zusammenarbeit mit den Grünen für wünschenswert halten, werden die Folgen der kommenden Wahl interessant. Die informelle Buxtehuder Groko hat zumindest ein Stück weniger Garantie für ihren weiteren Bestand.
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