Leserumfrage zu Buxtehude klimaneutral
"Autos raus" trifft bestimmt auf Widerstand
tk. Buxtehude. Buxtehude soll bis 2035 klimaneutral sein, fordern die SPD, Grüne und die Gruppe Linke/Die Partei in einem gemeinsamen Antrag. Für Politik und Verwaltung soll das eine bindende Richtschnur sein. Die Frage, wie der Weg dorthin aussehen soll, hat das WOCHENBLATT an seine Leserinnen und Leser gestellt. Bei den Antworten fällt auf: Buxtehude ist offenbar eine Radfahrerstadt. Fast alle E-Mails beschäftigen sich mit dem Thema Radfahren.
Veränderung stößt
auf Widerstand
Ein Beispiel: Hinnerk Otten schreibt, dass er bereits fahrradfreundliche Städte erlebt habe und erstaunt sei, wie unattraktiv Buxtehude für den Rundverkehr ist. Von Ampelschaltungen bis hin zur Straßenführung sei in der Estestadt heute alles für den Autoverkehr optimiert. "Eine größere Attraktivität für den Radverkehr führt zu einer geringeren Attraktivität für den Autoverkehr - das muss man offen sagen", so Otten. Der Leser erinnert an die Schaffung der Fußgängerzone - auch das führte zu lautem Protest: "Keiner würde heute wieder Autos durch die Fußgängerzone fahren lassen. Veränderung wird immer auf Widerstand stoßen."
Vergünstigungen
für Umsteiger
Die ADFC-Radfahr-Aktivistin Elisabeth Steinfeld präsentiert gleich einen ganzen Maßnahmenkatalog: Fahrradbeirat mit Vetorecht, autofreie Altstadt, Anhebung von Parkgebühren, genug Platz für Radschnellwege, Stellplätze für Autos reduzieren. Und schließlich: Belohnungen für Menschen, die aufs Rad umsteigen. Das könnten geringere Gebühren für Verwaltungsdienstleistungen sein oder Vergünstigungen bei Eintrittsgeldern.
Einen Ausbau der Radwege fordert auch Katharina Albrecht, die sich vor sechs Jahren "in diese wunderschöne und attraktive Stadt verliebt hat". Neben einer autofreien Innenstadt, einem Ausbau von E-Ladestationen und der Umwandlung von Autoparkplätzen in Stellflächen für E-Bikes und Lastenräder denkt sie auch über die Form eines anderen Miteinanders und besserer Kommunikation nach, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.
Etwa Orte für Kompetenzaustausch und Co-Working-Spaces. "Mit Sharing-Gedanken Raum für Visionen und Vielfalt schaffen." Es bedarf nach ihrer Meinung einer generationenübergreifenden Aufklärung zum Thema Nachhaltigkeit. Die Politik müsse "transparent sein und über den Tellerrand hinaus blicken". Vieles, so Katharina Albrecht, sei gar nicht so neu, doch habe es heute mehr Bedeutung als je zuvor.
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