Buxtehude: Uralt-Plan überarbeiten, damit neue Wohnungen gebaut werden können
tk. Buxtehude. In Buxtehude fehlt bezahlbarer Wohnraum. Wenn eine Wohnung der Buxtehuder Wohnungsbaugenossenschaft frei wird, ist der Ansturm groß. "Bewerber im zweistelligen Bereich melden sich", sagt Manfred Dabelstein vom Vorstand der Genossenschaft. Wenn es sich um eine kleine Wohnung, ideal für Senioren, handele, kommen oft 30 Bewerbungen. Umso unverständlicher erscheint es, dass die Buxtehuder Wohnungsbaugenossenschaft seit Jahren bemüht ist, auf eigenem Grund neue Wohnungen zu bauen - und scheitert. Dafür müsste ein Bebauungsplan geändert werden. Kommt jetzt endlich Bewegung in die Angelegenheit?
Die beiden großen Fraktionen im Buxtehuder Rat, SPD und CDU, beantragen gemeinsam, dass der Bebauungsplan Nr. 7 überarbeitet wird. Die Innenraumverdichtung sei wichtig, weil in Buxtehude bezahlbare Wohnungen fehlen, so die Begründung. Die Bauverwaltung möge daher die B-Planänderung "zügig" angehen. Der B-Plan Nr. 7 erstreckt sich auf das innenstadtnahe Gebiet von der Jahnstraße Richtung Königsdamm.
Im nicht-öffentlichen Teil der jüngsten Sitzung des Stadtplanungsausschusses kamen nach WOCHENBLATT-Informationen die Pläne der Genossenschaft und die damit verbundene Notwendigkeit der B-Planänderung zur Sprache. Dabei soll die Verwaltung argumentiert haben. dass sie mit der Entwicklung des Baugebietes Giselbertstraße ausgelastet sei. Als Reaktion aus der Politik folgte offenbar postwendend der Antrag. Eine Mehrheit im Rat dürfte sicher sein.
Die Buxtehuder Wohnungsbaugenossenschaft plant konkrete Vorhaben, wie Manfred Dabelstein bestätigt. Im Bereich des B-Plans 7 habe die Genossenschaft mehrere Immobilien. Auf eigenem Grund und Boden, dort stehen zur Zeit Garagen, könnten weitere Wohnungen entstehen.
Würde auch der Bebauungsplan Nr. 2 angepasst werden, der an Nummer 7 anschließt, und würde die Stadt Flächen an die Genossenschaft veräußern, könnten laut Dabelstein rund 30 neue Wohnungen gebaut werden.
Neu sind diese Planungen übrigens nicht. Seit sieben Jahren würde die Buxtehuder Wohnungsbaugenossenschaft gerne im B-Plangebiet Nr 7 bauen und seit einem Jahr wird über den B-Plan 2 verhandelt.
Diese neuen Wohnungen der Genossenschaft würden in der Miete unter denen anderer Neubauvorhaben liegen. Die Höchstmiete für ein Neubauobjekt aus 2014 liegt bei 9 Euro für den Quadratmeter, die Durchschnittsmiete aller Genossenschafts-Wohnungen beträgt weniger als 6 Euro pro Quadratmeter.
Der B-Plan 7 ist von 1964, erklärt CDU-Fraktionschefin Arnhild Biesenbach, die Notwendigkeit, ihn zu überarbeiten. Gemeinsam mit SPD-Fraktionschefin Astrid Bade betont sie, wie wichtig die Schaffung von weiterem bezahlbaren Wohnraum für Buxtehude sei.
Sollte die Bauverwaltung derzeit zu viel zu tun haben, "könnte die B-Planänderung auch von Externen übernommen werden", sagt Manfred Dabelstein. Die Buxtehuder Wohnungsbaugenossenschaft würde sich daran zumindest finanziell beteiligen. Für das Vorstandmitglied ist es wichtig, dass endlich "Nägel mit Köpfen gemacht werden". Langfristig würden die Zinsen wieder steigen und die Baukosten ebenfalls nach oben klettern. Würde es grünes Licht für die Änderung der beiden B-Pläne geben, könnte die Genossenschaft unverzüglich loslegen, so Dabelstein. Die Wohnungen wären vermutlich vor dem ersten Haus im Neubaugebiet Giselbertstraße bezugsfertig.
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