Buxtehude: Wenn Synthopol wächst, könnten auch Auflagen zunehmen
Beim Kauf des TZB müssten vermutlich neue Projekte strenger begutachtet werden
tk. Buxtehude. Eine für die Stadt ausgesprochen komfortable Problemlösung könnte zu Problemen führen: Derzeit wird über die Zukunft des Technologiezentrums (TZB) Buxtehude diskutiert. Eine Möglichkeit wäre der Verkauf der städtischen Immobilie am Alten Postweg. Mit dem direkten Nachbarn Synthopol soll es nach unbestätigten Angaben einen ernsthaften Interessenten geben. Aber: Wenn sich Synthopol erweitert, könnten womöglich die Auflagen für Projekte in der Nachbarschaft des Chemieunternehmens steigen.
Einen entsprechenden Fall hat es bereits gegeben: Durch den Zukauf der "Malteser"-Flächen bekommt Synthopol mehr Rechte, aber auch mehr Auflagen. Projekte in der Nachbarschaft werden vor einer Genehmigung strenger begutachtet. Es geht unter anderem um einen sogenannten Achtungsabstand, der in einem Radius von 235 Metern rund ums Firmengelände zu beachten ist. In diesem Radius werden neue Vorhaben besonders streng geprüft. Der Bauantrag der muslimischen Ahmadiyya Muslim Jamaat-Gemeinde auf Genehmigung einer Moschee wurde daher abgelehnt.
Logische Folge einer weiteren Synthopol-Erweiterung: Je größer das gesamte Grundstück wird, desto größer wird der Radius, der bei Bauvorhaben zu einer sehr gründlichen Prüfung führt. Davon betroffen wären Flächen mitten im Gewerbegebiet Alter Postweg. Eine Umnutzung oder auch ein Neubau könnte schwieriger werden.
Michael Nyveld, Erster Stadtrat und Chef der Bauverwaltung, will keine Eventualitäten bewerten. "Jedes Mal wird es eine gründliche Einzelfallprüfung geben", sagt er. Aber: Grundsätzlich sei es richtig, das angesichts des Achtungsabstandes die Genehmigung für einen Baumarkt schwieriger wäre als die für eine Lagerhalle.
• In Sachen Moschee-Bau gibt es noch keine konkreten Neuigkeiten: Anfang Mai fiel die Entscheidung nach langem Abwägungsprozess, dass dem Bauantrag nicht stattgegeben wird.
Die Verwaltungsspitze und die Buxtehuder Politik hatten nach dem Aus für die Moschee-Pläne versichert, die AMJ auf der Suche nach einem neuen Bauplatz zu unterstützen. Ein Vorschlag, wo das Gebäude, das bereits fertig geplant war, jetzt errichtet werden könnte, liegt aber noch nicht auf dem Tisch.
Theoretisch wäre es möglich, dass die Stadt der AMJ ein Grundstück zum Kauf anbietet. Gleichwohl wird das vermutlich in naher Zukunft nicht geschehen. Geeignete Flächen, so argumentieren Verwaltungsexperten, müssen derzeit als Standorte für Wohncontainer angesichts der wachsenden Zahl von Flüchtlingen reserviert bleiben. Hilfe könnte so aussehen, dass auch ohne offizielle Bauvoranfrage ein möglicher neuer Standort auf seine Machbarkeit hin überprüft wird.
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