Mega-Grundstücksdeal für 3,2 Millionen Euro
Buxtehude will gesamte Pioneer-Fläche kaufen
Neun Hektar an der Apensener Straße: Stadt wird 3,2 Millionen Euro investieren tk. Buxtehude. Die Stadt Buxtehude will das Pioneer-Firmengelände an der Apensener Straße einschließlich aller sich darauf befindenden Gebäude kaufen. Rund 3,2 Millionen Euro, die als überplanmäßige Ausgabe im Haushalt abgesichert werden, wird der große und für viele überraschende Deal kosten. Der Verwaltungsausschuss, und anschließend der Rat in nicht-öffentlicher Sitzung, haben das Geschäft am Dienstagabend diskutiert. Die Ergebnisse lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor. Eine Zustimmung gilt aber als sicher. Denn im Vorfeld hatten alle Fraktionen grünes Licht für die konkreten Verhandlungen gegeben.
Hintergrund: Im Sommer 2018 hatte Pioneer verkündet, dass der Standort Buxtehude geschlossen wird. Die Fusion der beiden Chemiegiganten DuPont und Dow, unter deren Dach sich der Saatguthersteller befindet, ist dafür die Ursache. Die Firmenstrukturen wurden überdacht und Buxtehude blieb dabei auf der Strecke.
Das Thema Kauf des gut neun Hektar großen Geländes war für Buxtehude anfangs keine Option. Denn: Die Stadt erwirbt normalerweise nur freie Flächen, um dort Wohnen oder Gewerbe zu entwickeln. Ein bebautes Firmengrundstück wurde bislang nicht gekauft.
In den Fokus der Stadtverwaltung geriet diese Option, als es einen Kaufinteressenten gab, der dort ein großes Baustofflager errichten wollte. Buxtehude hat nämlich ein sogenanntes dingliches Vorkaufsrecht für rund ein Drittel der gesamten Pioneer-Fläche. Das bedeutet, dass auch bei einem Verkauf dieses Vorkaufsrecht der Stadt erhalten und im Grundbuch stehen bleibt. Die Frage, ob die Stadt dieses Recht ausüben will, führte dann zur Überlegung: Warum nicht alles kaufen?
Aus stadtplanerischer Sicht ist diese Marschrichtung sinnvoll. An das Pioneer-Gelände grenzt ein kleines städtisches Gewerbegebiet und auf der gegenüberliegenden Seite der Apensener Straße, dort sollte die Multifunktionshalle "Arena" gebaut werden, verfügt Buxtehude ebenfalls über große Grundstücke. Die Hansestadt wird in Richtung Apensen wachsen. Vermutlich mit Gewerbeflächen.
Wie genau die Pioneer-Gebäude genutzt werden sollen, steht noch nicht fest. Bekannt ist aber, dass das Pioneer-Labor erhalten bleibt. Es soll einen Mietvertrag über fünf Jahre mit der Option auf eine Verlängerung um weitere drei Jahre geben. Langfristig könnten Labor und Gebäude die Keimzelle für eine innovative Strategie der Wirtschaftsförderung werden. Buxtehude will unter dem Oberbegriff Gesundheit und Technik und in enger Zusammenarbeit mit der Hochschule 21 den Wirtschaftsstandort weiterentwickeln und dabei möglichst ein Projekt mit Alleinstellungsmerkmalen vorantreiben. In diese Überlegungen passt der Pioneer-Kauf als Baustein gut hinein.
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