Keine Staus mehr in Buxtehude
Corona zeigt, wie sich Verkehr entwickeln muss
tk. Buxtehude. Wer täglich zu den Hauptverkehrszeiten durch Buxtehude fährt, erlebt geradezu paradiesische Zustände: keine Staus an den Knotenpunkten, nicht einmal auf der Spange. Selbst dort, am wohl schlimmsten Nadelöhr der Stadt, geht es seit Ende der Sanierungsarbeiten im vergangenen Jahr flott voran. "Das ist alles ein Corona-Effekt", sagt der städtische Verkehrsplaner Johannes Kleber. Die Stadt hat keine neue "Zauber-Schaltung" für die Ampeln installiert. Deutlich weniger Berufspendler und weniger Kunden in den Geschäften führen schlichtweg zu weniger Verkehr. "Das sieht man auch auf den P&R-Parkplätzen", so Kleber. Die seien so leer wie sonst nur in den Ferien.
Freie Fahrt in Buxtehude zeigt aber vor allem eins: Die Straßen sind im Normalbetrieb hoffnungslos überlastet - was sich in den Daten zum Verkehrsentwicklungsplan auch gut ablesen lässt. Und: Der Jetzt-Zustand müsste sich relativ schnell zum permanenten Ist-Zustand entwickeln. Sprich: Autos raus und andere Angebote für Mobilität rein. "Der Verkehrsentwicklungsplan (VEP) zeigt Lösungen auf", betont Kleber. Und an dem wird trotz der Pandemie weitergearbeitet. Ein zentrales Instrument: Mehr Rad- als Autoverkehr.
Daran hat der Bauausschuss kürzlich gearbeitet: Die erste Planung für den Radverkehr auf der Harburger Straße ist von einem Fachbüro vorgestellt worden. Die Verkehrsplaner schlagen vor, dass die Radfahrer künftig auf einem zwei Meter breiten Schutzstreifen auf Fahrbahnniveau unterwegs sein sollen. Diese Schutzstreifen, betont Kleber, dürfen von Autos nicht überfahren werden. Das sei anders als etwa am Ottensener Weg. Dort sind Rad- und Autospur nur durch eine gestrichelte Linie voneinander abgetrennt.
Aus Sicht des Buxtehuder Verkehrsplaners ist diese Regelung sinnvoll. Bisher sei es erlaubt, dass auf beiden Seiten die Radfahrer jeweils in jede Richtung fahren dürfen. Weil es eine Vielzahl von Grundstücks- und Parkplatzzufahrten an der Harburger Straße gibt, komme es häufig zu gefährlichen Begegnungen. Das werde deutlich durch die Schutzstreifen entschärft, ist Kleber überzeugt. Über das Konzept werden jetzt die Fraktionen beraten.
Markierung folgt bald
(tk). Der Stauschwerpunkt Spange wurde im Bereich der Bahnbrücke im vergangenen Jahr vom Landkreis saniert. Was noch fehlt: die Markierungen auf dem Asphalt. Das soll sehr bald geschehen, wenn es etwas wärmer ist. Bislang, so die Auskunft vom Landkreis Stade, seien die Temperaturen dafür zu niedrig gewesen.
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