Dammhausen: Landkreis gibt neues Beweissicherungsverfahren in Auftrag
Beweissicherungsverfahren wegen Radwegbau und Regenwasserkanal
tk. Dammhausen. Die ersten Häuser haben schon Risse durch Grundwasserabsenkungen bekommen, die Arbeiten für den Kanal sowie Rad- und Fußweg sind daher komplett gestoppt worden. Diese schlechten Nachrichten machen in Dammhausen die Runde. Und das nur zwei Wochen, nachdem bekannt wurde, dass die Bauarbeiten an der Dammhauser Straße vermutlich ein Jahr länger dauern als geplant. "Von Schäden an Gebäuden ist uns nichts bekannt", sagt Heiko Köhnlein, Leiter des Kreisumweltamtes. Es sei aber richtig, dass der Landkreis ein sogenanntes Beweissicherungsverfahren Häusern initiiert hat.
Dieses Verfahren, das im Vorfeld der Bauarbeiten den Zustand bzw. Schäden wie Rissbildung an Häusern dokumentieren soll, sei bereits vor dem Projektstart durchgeführt worden, so Köhnlein. Diese Aufgabe sei daher auch Bestandteil der Ausschreibung gewesen. "Mit den Standards der durchgeführten Beweissicherung waren wir aber nicht zufrieden", so der Chef des Kreisumweltamtes. Das Unternehmen, das den Zuschlag für das gesamte Projekt bekommen habe, habe die Gutachten laut Köhnlein als Unterauftrag weitervergeben. "Jetzt hat der Landkreis ein anderes Büro beauftragt", sagt Köhnlein.
Die Arbeiten in Dammhausen seien auch nicht komplett eingestellt worden. Das betreffe nur den Stauraumkanal. Weil dort ein anderes Verfahren zur Wasserhaltung eingesetzt werden solle, sei eine gründliche Voruntersuchung samt Beweissicherung erforderlich. Es ist geplant, das Grundwasser lokal begrenzt abzupumpen und ein paar Meter weiter wieder einzuleiten. Veränderungen am Grundwasserspiegel sind das zentrale Problem bei allen großangelegten Bauarbeiten in Dammhausen, das auch die gründliche Dokumentation vom Zustand der Häuser erforderlich macht. Viele Häuser auf dem moorigen Baugrund haben eine Gründung aus Holzpfählen. Sinkt der Grundwasserspiegel, fällt das Holz trocken und die Häuser können Risse bekommen.
Sowohl über das neue Beweissicherungsverfahren als auch über die Gründe, die zur Verzögerung der Fertigstellung des Rad- und Fußwegs von bis zu einem Jahr führen, will der Landkreis informieren. Voraussichtlich soll am Donnerstag, 13. Dezember, eine Infoveranstaltung in Dammhausen stattfinden. "Wir haben ein großes Interesse daran, dass Probleme offen benannt werden. Transparenz ist für uns oberstes Gebot", sagt Heiko Köhnlein.
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