Die Minideiche sind in Buxtehude endgültig passé
Das Planfeststellungsverfahren wird eingestellt / Ende eines langen Streits
tk. Buxtehude. "Die bisherigen Pläne zum Hochwasserschutz werden nicht weiterverfolgt und der Antrag auf Planfeststellung zurückgezogen". Mit diesem nüchternen Satz in einer Buxtehuder Verwaltungsvorlage endet ein Streit, der beginnend im Jahr 2002 beinahe zum Glaubenskrieg in der Estestadt wurde: Der Bau von Spundwänden und Minideichen in der Innenstadt, um Buxtehude vor Überflutung zu schützen.
Das WOCHENBLATT hatte Ende 2017 berichtet, dass die Pläne vom Tisch sind. Grund: Amtliche Neuberechnungen der erwarteten Wassermassen, wenn eine Flut auftritt, wie es statistisch alle hunderte Jahre der Fall ist. Das Überschwemmungsgebiet in der Stadt sei dadurch von rund 570.000 Kubikmetern auf nur noch 12.000 Kubikmeter geschrumpft. Der Bau von Deichen sei nicht mehr notwendig. Begrenzte Baumaßnahmen, etwa die Erhöhung von Wegen, würden ausreichen, steht in der Verwaltungsvorlage. Außerdem laufen im Hintergrund intensive Gespräche, wie Hochwasserschutz durch Wasserrückhaltung erreicht werden kann. Problem dabei: Auch der Nachbarlandkreis Harburg sowie die Gemeinde Hollenstadt müssen mit ins Boot. Erstrangiges Ziel ist es daher, dass ein Unterhaltungsverband gegründet wird, der die notwendigen Maßnahmen, wie etwa potentielle Überflutungsflächen, plant.
Gegen die Deichbaupläne hatte sich heftiger Widerstand formiert, der in einem Bürgerbegehren mündete. Doch bevor es in der Folge zu einem Bürgerentscheid kam, hatte der Rat den Planfeststellungsbeschluss zum Deichbau getroffen.
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