Die Zukunft der Buxtehuder Malerschule
Die Diskussion über die Nachfolgenutzung wird jetzt konkret / Planer soll alle Ideen bewerten
tk. Buxtehude. Von einem aktuellen Antrag der "Linken" abgesehen, ist die Diskussion über eine neue Nutzung der Malerschule leise geworden. Das wird sich ändern: Der Wirtschaftsausschuss diskutiert am heutigen Mittwoch wie es weitergehen könnte. Die Verwaltung regt an, dass alle bisherigen Gedankenspiele von einem externen Planer gründlich durchleuchtet werden.
Es geht um viel: Die denkmalgeschützte Malerschule, die der Stadt gehört, ist ein ortsbildprägendes Gebäude am Rand der Altstadt. Im März 2016 schloss die private Schule, an der die Maler und Lackierer auf ihre Meisterprüfung vorbereitet wurden, ihre Pforten. Seitdem wird immer mal wieder in der Politik - und in einer Arbeitsgruppe der Stadtverwaltung - über eine Nachfolgenutzung nachgedacht. Wobei dieses Projekt nicht sehr weit oben auf der Prioritätenliste steht, denn die vorübergehende Nutzung funktioniert sehr gut. Im Erdgeschoss (Deck 1) finden Veranstaltungen statt und darüber, im Deck 2, hat sich die Kreativwerkstatt erfolgreich etabliert. Große Summen wurden bislang nicht investiert.
An zukunftsgerichteten Ideen mangelt es nicht: Bereits 2016 hatte die Verwaltung eine touristische Nutzung als Möglichkeit skizziert. Hintergrund: Der Buxtehuder Hafen soll aufgewertet werden. Das wassertouristische Konzept verspricht gerade dort Wachstumspotentiale. Etwa mit Läden und Restaurants mit Außengastronomie. Doch nur die Malerschule befindet sich in städtischem Besitz. Alle anderen Gebäude dort sind Privateigentum.
Als ein Favorit der Stadtverwaltung gilt ein interaktives Erlebniszentrum samt Gastronomie rund um das Thema Märchen. Eine andere Verwaltungsidee, die stärker sozialpolitisch geprägt ist, wäre die Malerschule als Bildungsnetzwerk mit sozialem und kulturellem Auftrag.
Außerdem würde das "Kulturforum", das seit zehn Jahren in einem Seitenflügel der Malerschule beheimatet ist, gerne das gesamte Haus übernehmen, vor allem, um größere Veranstaltungen planen zu können. Weil sie seit zehn Jahren erfolgreiche Arbeit leisten, auch im Bereich der Vermietung für externe Veranstaltungen, sind die Kulturforums-Macher überzeugt, die gesamte Malerschule unter ihrer Regie mit Erfolg betreiben zu können.
In der Politik wurde zudem die Idee diskutiert, die aus allen Nähten platzende Stadtbibliothek von der Fischerstraße - dort gibt es keine Erweiterungsmöglichkeiten - in die Malerschule umziehen zu lassen. Und die Linke regte jüngst an, das gesamte Areal in "Kulturinsel" umzubenennen.
Die Buxtehuder Stadtverwaltung schlägt im Vorfeld der Sitzung einen komplett ergebnisoffenen Dialog vor. Von Bildung bis Stadtentwicklung, von Kultur bis Tourismus sollten alle möglichen Umwandlungsvorschläge diskutiert werden. Ein externer Planer soll dann eine neutrale Bewertung abgeben. Dafür wurden schon 2016 insgesamt 30.000 Euro bereitgestellt. Die sollen jetzt auch dafür verwendet werden.
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