Der Buxtehuder SPD-Politiker ist im Alter von 75 Jahren gestorben
Ein Nachruf auf Hans-Uwe Hansen
tk. Buxtehude. Hans-Uwe Hansen ist im Alter von 75 Jahren gestorben. Der SPD-Politiker aus Buxtehude, der 44 Jahre im Rat der Hansestadt und bis zuletzt im Kreistag saß, erlag jetzt einer langen und schweren Krankheit.
Buxtehude verliert damit einen engagierten Politiker, der mit einem enorm großen Fachwissen zu beinahe jedweder Frage von Bau- bis Sozialrecht eine Antwort hatte. In manchen Sitzungen nutzte selbst die Stadtverwaltung das Fachwissen von Hans-Uwe Hansen. Hansen selbst bezeichnete sich vor einigen Jahren im Gespräch mit dem WOCHENBLATT als "analoges Urgestein". Sozusagen das Wikipedia der Buxtehuder Kommunalpolitik mit Wissen und Erfahrung aus mehreren Jahrzehnten.
Auf Nachfrage hat er bereitwillig komplizierte Sachverhalte erklärt, wichtige Themen und Projekte aus der Politik hat er dagegen selten aus eigenem Antrieb in eine breite Öffentlichkeit getragen. Hans-Uwe Hansen hat als Politiker auf Stadt- und Kreisebene lieber im Hintergrund agiert. Es war ihm immer wichtiger, ein Vorhaben voranzubringen, als eine gute Schlagzeile zu bekommen.
Dass sein Engagement über die Politik hinausreichte, hat er als langjähriger Geschäftsführer der Sozialstation Buxtehude bewiesen. Ihm war wichtig, dass jeder, der Hilfe brauchte, sie bei der Sozialstation bekam. Jeder Pflegeauftrag wurde angenommen. Er sprach beim Thema Sozialstation mehrfach im WOCHENBLATT von "sozialer Verantwortung".
Neben politischer, strategischer und auch taktischer Raffinesse, die Hans-Uwe Hansen an den Tag legen konnte, war kennzeichnend für ihn sein trockener Humor. 2017 wollte die AfD einen ihr nicht genehmen Vortrag an der VHS Buxtehude über Rechtspopulisten absetzen. Hansen, der dem VHS-Beirat vorstand, lehnte das ab - mit folgenden Worten: "Wenn wir solche Einflussnahme zulassen, melden sich demnächst überzeugte Vegetarier, die Kochkurse mit Fleischgerichten untersagen wollen."
Was der Nachwelt außer Erinnerungen an einen überzeugten Sozialdemokraten bleibt: die Hans-Uwe-Hansen-Stiftung, die seinen Nachlass, eine beeindruckende Sammlung aus mehr als 70.000 Büchern, verwaltet.
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