Elbe Kliniken: Demo in Stade für finanzielle Sicherheit
tk. Stade. "Niedersächsische Krankenhäuser in Not" heißt die landesweite Kampagne, die am vergangenen Samstag in Stade Station machte. Zwei Drittel aller Kliniken schreiben rote Zahlen. "Wenn sich nichts ändert, werden zwei von drei Kliniken dichtmachen", sagte Kai Hol, Betriebsratsvorsitzender der Elbe Kliniken. Die Folge: Irgendwann stünden Patienten vor verschlossenen Türen.
An den Elbe Kliniken marschiert Betriebsrat und Betriebsführung Hand in Hand. Es gehe darum, dass das Finanzierungssystem der Krankenhäuser zum Ausbluten führe. Eine anhaltende Unterfinanzierung gefährde auf Dauer das Gesundheitssystem, so Holm.
Wo das hinführt, wird derzeit im Nachbarlandkreis Rotenburg deutlich: Die OsteMed Kliniken in Bremervörde und Zeven schreiben rote Zahlen (das WOCHENBLATT berichtete). Möglich, dass die Elbe Kliniken als Retter einspringen werden.
Was Kai Holm und viele andere als ungerecht empfinden: Krankenhäuser wie die Elbe Kliniken garantieren in der Fläche die medizinische Versorgung. Dass die beiden Krankenhäuser in Stade und Buxtehude eine Notfallbehandlung zu jeder Zeit und auf hohem Niveau gewährleisten, werde aber nicht in Euro und Cent honoriert. "Der Gesetzgeber ignoriert die finanzielle Not in fahrlässiger Weise", so Kai Holm.
Aus der Politik kommt bereits eine Reaktion: Landessozialministerin Cornelia Rundt verkündete, dass der Landesbasisfallwert von 3.021 Euro pro Patient auf 3.117, 36 Euro angehoben wird. Der Wert - Grundlage für die Vergütung von Krankenhausleistungen durch die Kassen - pro Patient bevorzugte bisher Hamburger Krankenhäuser. In der Hansestadt liegt die Pauschale bei 3.104 Euro.
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