Anliegerstraße mit Durchgangsverkehr
Ellerbruch: Problem erkannt, aber noch nicht gebannt
tk. Buxtehude. "Der Ellerbruch liegt in einer Tempo -0-Zone und ist weder mit seiner Netzfunktion als Erschließungsstraße noch in seinem baulichen Zustand bzw. der Nutzung durch ruhenden Kfz-Verkehr für die vorhandene Verkehrsnachfrage geeignet. So treten Verkehrsstörungen, Rückstaus, Ausweichmanöver bei Begegnungsverkehren und Konflikte mit Radverkehr auf." Diesen Satz würden vermutlich so oder ähnlich fast alle formulieren, die am Ellerbruch wohnen. Das Zitat stammt aber aus dem offiziellen Verkehrsentwicklungsplan (VEP) der Stadt. Problem erkannt, aber noch (lange) nicht gebannt, könnte man aus Anliegersicht meinen. Eine Anwohnerin* hat sich beim WOCHENBLATT gemeldet. Sie findet, dass alle Maßnahmen zur Reduzierung des Verkehrs auf dem Ellerbruch viel zu lange dauern.
Seit acht Jahren wohne sie dort und habe schon viele Menschen dorthin und wieder recht schnell wegziehen sehen. "Es ist einfach zu laut." Nachts das Fenster offen zu lassen, gehe nicht. Denn auch zu später Stunde sei erstaunlich viel los. "Es wird mit laut aufgedrehtem Radio gerast", sagt die Anwohnerin.
Sie habe mehrfach bei der Stadt angerufen, um zu erfahren, was sich am Ellerbruch in Sachen Verkehrsberuhigung tut. Die Antworten reichten von ein Schild reiche, um die Straße für den Durchgangsverkehr zu sperren, bis hin zur Auskunft, dass die Politik über jedwede Maßnahme entscheiden müsse.
Für die Frau ist klar: Nur noch Anlieger sollen dort entlang fahren dürfen. Dann würde der Ellerbruch auch endlich mit der Zeit als Ausweichroute aus den Navis verschwinden. Von der Idee, die Pflanzinseln abzubauen und die Zahl der Parkplätze zu beschränken, hält sie wenig. Auch das wäre eine Option, um zu den Hauptverkehrszeiten Gedrängel zu vermeiden. "Dann wird aber noch mehr gerast."
Zum Abschluss ihrer Ellerbruch-Recherche hat die Anliegerin beim Ersten Stadtrat Michael Nyveld angerufen. Beim Chef der Bauverwaltung hat auch das WOCENBLATT nachgefragt. "Der Ellerbruch ist immer wieder ein Thema", bestätigt Nyveld. Im VEP sei das auch berücksichtigt worden - als ein Punkt von sehr vielen. Einfach ein Schild aufzustellen, um den Durchgangsverkehr herauszuhalten, funktioniere aber nicht. "Dann gibt es Verdrängung auf andere Straßen", sagt Nyveld. Was genau verändert werden könne oder müsse, sei in der Tat Sache der Politik. Der VEP liege seit Oktober in der endgültigen Fassung vor. Über einzelne Maßnahmen werden die Fachausschüsse beraten.
Die Anliegerin glaubt indes nicht, dass sehr schnell etwas geschehen wird. Denn: "Ist der Ellerbruch für den Durchgangsverkehr endgültig dicht, staut es sich auf der Spange noch mehr."
* Name der Redaktion bekannt
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