Starre Abholzeiten
Eltern fordern mehr Flexibilität in der OGS Buxtehude

Katharina Mewes | Foto: Mewes

Obwohl die Hansestadt Buxtehude mit der offenen Ganztagsschule (OGS) eine kostenlose, zuverlässige und gute Betreuung für Grundschulkinder anbietet, organisieren viele berufstätige Eltern lieber selbst eine Betreuung, selbst wenn sie diese bezahlen müssen. Der Grund sind die starren Abholzeiten um 15.30 Uhr, wie Katharina Mewes, BBG/FWG-Ratsmitglied sowie Vorstandsmitglied im Stadtelternrat aus zahlreichen Gesprächen weiß. Denn Buxtehuder Eltern müssen ihre Kinder an der OGS verpflichtend für drei Tage anmelden.
 "Einige Eltern brauchen die Betreuung aber nur an einem oder an zwei Tagen oder sie würden die Kinder gerne z.B. schon um 14 Uhr auf ihrem Nachhauseweg abholen", sagt Katharina Mewes. "Gerade für die jüngeren Grundschüler ist ein Schultag bis 15.30 Uhr oft noch zu anstrengend, zumal sie im Anschluss noch Hausaufgaben machen müssen." 

Kultusministerium empfiehlt flexible Abholzeiten
Dieser Argumentation folgte auch Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg, die bereits im Juni mit einem Erlass auf die Wünsche von Erziehungsberechtigten reagierte und die Einführung zusätzlicher Abholzeiten empfiehlt. "Die Hansestadt Buxtehude zögert jedoch, ihre strengen Vorschriften zu  lockern", kritisiert Mewes. Mehr noch: Eltern, die ihr Anliegen im September im Schulausschuss vorgetragen haben, seien rigide abgebügelt worden. 
"Ich kann das Argument der Verwaltung, dass die OGS das Rahmenprogramm mit flexibleren Abholzeiten nicht gestalten könne, überhaupt nicht nachvollziehen", sagt Mewes. "Wir sprechen hier von Grundschulkindern und nicht von Bildungs- oder Lehrveranstaltungen." Die Ratsfrau vermutet vielmehr, dass ein Grund für das Zögern von Politik und Verwaltung, der Empfehlung des Kultusministeriums zu folgen, darin liegt, dass die Mensakapazitäten bei weiteren Anmeldungen nicht ausreichen würde. Doch dieses Problem müsse ohnehin bis zum Jahr 2026 gelöst werden, so Mewes. Denn ab dem 1. August 2026 haben alle Erstklässlerinnen und Erstklässler in Niedersachsen Anspruch auf täglich acht Stunden Unterricht.
Da die Finanzierung der OGS nur von den Anmeldezahlen abhängt, sollte es laut Katharina Mewes kein Problem sein, den Eltern entgegenzukommen. Im Gegenteil, die Ratsfrau geht davon aus, dass der Hansestadt Buxtehude zurzeit sogar Geld verloren geht, weil viele Eltern ihre Kinder aufgrund der starren Abholzeiten nicht an der OGS anmelden.

Redakteur:

Nicola Dultz aus Buxtehude

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