Estering: Schon wieder Streit über Nutzung
BUND widerspricht Betriebserlaubnis / ACN bleibt optimistisch
tk. Buxtehude. Das ist wirklich eine komplizierte und vertrackte Geschichte: Im Streit über die erweiterte Nutzung des Esterings haben die Gegner dieser Nutzungsausweitung einen vorübergehenden Punktsieg verbucht. Der Landkreis hatte die sofortige Vollziehbarkeit seiner Betriebserlaubnis nach einer Beschwerde durch den BUND zurückgezogen. Daraufhin hatte der ACN (Automobilclub Niederelbe) aber erneut den sofortigen Vollzug beantragt und die Kreisverwaltung stimmte dem nach Prüfung am Freitag zu.
Der Hintergrund des Konflikts: Der ACN wollte seine Rennstrecke vor den Toren Buxtehudes intensiver, etwa mit der Vermietung für Trainingsfahrten, nutzen. Das lehnen Nachbarn, eine Bürgerinitiative und der BUND ab. Sie führen unter anderem den Lärm als Hinderungsgrund an.
Nachdem die Stadt Buxtehude die für mehr Veranstaltungen erforderlichen rechtlichen Voraussetzungen geschaffen hatte, hat der Landkreis im Juni nach einer emmissionsschutzrechtlichen Prüfung die Betriebsgenehmigung erteilt und gleichzeitig die sofortige Vollziehbarkeit angeordnet. Letzteres war für den ACN wichtig, denn der BUND hatte Widerspruch gegen die Betriebserlaubnis beim Kreis eingelegt. Ohne die sofortige Vollziehbarkeit wäre keine erweiterte Nutzung auf dem Estering möglich - bis über den Widerspruch, vielleicht sogar vor Gericht, entschieden worden wäre. "So ein Verfahren hat immer eine aufschiebende Wirkung", erklärt Kreisbaurat Hans-Hermann Bode.
Weil allerdings ein Formfehler passierte, wurde die Erlaubnis, die Rennstrecke sofort intensiver zu nutzen, vom Kreis zurückgezogen, nachdem der BUND auf diesen Fehler hingewiesen hatte. "So etwas ist heilbar", sagte Bode. Daher wurde der Antrag des ACN jetzt noch einmal abgearbeitet und die sofortige Vollziehbarkeit erneut genehmigt. "Über den grundsätzlichen Widerspruch wird separat entschieden", sagt der Kreisbaurat. Die Nutzungsausweitung für den ACN ist also noch nicht endgültig durch.
Der Verein will den Estering künftig an 40 Tagen nutzen. "Damit sind wir den Kritikern schon entgegengekommen", sagt Rolf-Jürgen Lützow, stellvertretender Vorsitzender des ACN. Möglich wären nämlich maximal 69 Veranstaltungstage. "Das können und wollen wir aber nicht", so Lützow. Er ist optimistisch, dass der Widerspruch gegen die Betriebserlaubnis nicht erfolgreich ist. Grund: Beim Weltmeisterschaftslauf auf dem Estering Ende September hat der Verein auf eigene Kosten Lärmmessungen durch den TÜV Nord durchführen lassen. "Wir unterschreiten die erlaubten Werte", sagt Lützow zum Ergebnis.
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