Fachkräftemangel in der Bauverwaltung: "Gute Leute zu bekommen wird immer schwieriger"

Eines der großen Projekte, die sehr viel Spaß und Arbeit mit sich bringen: Sanierung und Erweiterung des Museums. Auf dem Foto Erster Stadtrat Michael Nyveld, Architekt Bernd Wedemann und Museumsleiterin Dr. Susanne B. Keller
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Fachkräftemangel macht vor Verwaltungen nicht Halt / Baubereich braucht Verstärkung

tk. Buxtehude. Das Dorfgemeinschaftshaus in Immenbeck müsste saniert werden. Das ist unstrittig. Doch im kommenden Jahr wird das Projekt nicht starten. Der Grund: Es fehlt in der städtischen Bauverwaltung an Personal. Priorität haben Großprojekte wie die Sanierung und Erweiterung der beiden Gymnasien oder die Sanierung der Halle Nord. "Wir können nur die Projekte in den Haushalt stellen, die wir garantiert auch wuppen können", hatte Mandy Nagel den Mitgliedern des Bauausschusses jüngst erklärt. Hat die Bauverwaltung zu viele Projekte in der Pipeline oder schlägt der Fachkräftemangel zu? Das WOCHENBLATT hat nachgefragt.

Michael Nyveld, Buxtehudes Erster Stadtrat, erklärt: "Wir haben nicht umsonst eine Prioritätenliste, die unsere Vorhaben nach Wichtigkeit einstuft." Mehr Personal im Baubereich sei aber dennoch notwendig. "Die Politik hat uns dabei auch unterstützt", sagt er. Ein Bautechniker sei schon eingestellt worden, zwei weitere sollen noch folgen. Buxtehude sei aber nicht die einzige Kommune, die "händeringend nach weiteren Fachleuten sucht", sagt Michael Nyveld. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt habe sich in den vergangenen Jahren verändert. "Gute Leute zu bekommen wird immer schwieriger." Ein Weg, um Personalengpässe zu bewältigen sei es daher, das eigene Personal gezielt zu qualifizieren.

Die Idee, etwa bei der Diskussion zur Sanierung des Immenbecker Dorfgemeinschaftshauses, das Ganze an Externe zu vergeben funktioniere nicht so einfach. Auch dann, wenn externe Planer am Werk seien, müsse die Bauabteilung ihren Anteil leisten. "Den Auftrag zu vergeben und wiederzukommen wenn alles schlüsselfertig ist, funktioniert nicht", sagt der Erste Stadtrat.

Buxtehudes Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt hatte vor einigen Monaten im WOCHENBLATT-Interview Personalgewinnung als ein zentrales Thema für die nahe Zukunft genannt. Weil mit einem höheren Gehalt nicht geworben werden könne, müsse sich die Stadt als besonders attraktiver Arbeitgeber präsentieren, so ihr Ansatz. (tk). "Nur den Fokus auf die benötigten Fachleute zu richten, reicht nicht", sagt Ralf Dessel, zu dessen Verantwortungsbereich das Personal der Stadt Buxtehude gehört. Ein Beispiel: Für die Offene Ganztagsschule (OGS) beschäftigt die Stadt 60 Mitarbeiter, überwiegend in Teilzeit. Dadurch falle auch ein deutliches Mehr an Arbeit in der Personalabteilung an.

Wenn zudem eine Abteilung, etwa der Baubereich, mit sehr vielen großen Vorhaben zu tun habe, bedeute das auch, das andere Fachbereiche involviert seien. Wenn eine Schule saniert und erweitert werde, sind die Mitarbeiter aus der Fachgruppe für Schulen dabei. "Es geht schließlich nicht nur um das Gebäude als leerer Körper", so Dessel.

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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