Nach dem globalen Klimastreik ging es nahtlos weiter
"Fridays for Future Buxtehude:" Aktionen fürs Klima sollen wachrütteln
tk. Buxtehude. Schweigend, schwarz gekleidet, mit Holzkreuzen in den Händen und einem auf vier Schultern verteilten Sarg zog diese Gruppe am Dienstagnachmittag durch die Buxtehuder Innenstadt. Irritierte und manchmal auch interessierte Blicke zog dieser Trauermarsch an, der alles andere als alltäglich war.
Für die aktive Gruppe "Fridays for Future Buxtehude" war der globale Klimastreik am vergangenen Freitag der Auftakt, um nahtlos mit einer "Week4Future" weiterzumachen. "Wir wollen weiter auf das Thema Klimawandel und seine Folgen aufmerksam machen", hatte Marlene Kosin, Sprecherin von "Fridays for Future Buxtehude", im Vorfeld erklärt.
Dabei machen die Schülerinnen und Schüler deutlich, dass das Thema Klimawandel und seine Folgen weitaus mehr ist als die Frage, wie der CO₂-Ausstoß gesenkt werden kann. Beim Tauschtag am Samstag vor der Buxtehuder H&M-Filiale konnte jeder seinen übervollen Kleiderschrank leeren und andere mit Second-Hand-Mode glücklich machen. Motto: Weniger Konsum ist nachhaltig.
Auch Tierschutz ist ein Thema, das "Fridays for Future Buxtehude" im Blick hat. Angesichts des jüngsten Schlachthofskandals in Düdenbüttel - und damit vor der eigenen Haustür -, hat die Gruppe auf Missstände in der industriellen Fleischproduktion aufmerksam gemacht. Mit Atemschutzmasken und blutigen Schutzanzügen waren sie in der Stadt unterwegs. Jeder, der diese Demo sah, konnte darüber nachdenken, wie er oder sie selbst durch eigenes Konsumverhalten beiträgt, Tierschutz zu unterlaufen. Und: Laut einer aktuellen Studie (Institute for Agriculture and Trade Policy IATP) sind die fünf weltgrößten Fleisch- und Molkereikonzerne zusammen für mehr Treibhausgas-Emissionen verantwortlich als die drei größten Ölkonzerne.
Der Trauermarsch führte übrigens auch zur Sparkasse Harburg-Buxtehude. Damit wollen die Schülerinnen und Schüler darauf aufmerksam machen, dass Fonds von Geldinstituten auch in Unternehmen investieren, die alles andere als klimanteutral oder nachhaltig aufgestellt seien, etwa in Kohle. Kohlekraftwerke sind für einen Großteil des weltweiten Ausstoßes von klimaschädlichem Kohlendioxid verantwortlich.
• Auch in Stade gab es einen kreativen Protest: Die Teilnehmer der "Artists for Future" marschierten gekleidet in ein blaues Tuch, aus dem nur die Köpfe herausschauten, als "Blaue Welle" durch die Innenstadt, um auf den steigenden Meeresspiegel aufmerksam zu machen. Sie forderten die Politik auf, umgehend und noch mehr als bisher zu handeln.
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