Geldsegen für Kliniken in Buxtehude und Stade
bc. Stade. Das war schon ein heftiger Schock vor gut einem Jahr für die Chef-Etage im Stader Elbe-Klinikum. Die geplante Sanierung der Stationshäuser bei laufendem Betrieb musste auf Eis gelegt werden. Der u.a. aus Gründen des Brandschutzes dringend notwendige Umbau rückte plötzlich in weite Ferne (das WOCHENBLATT berichtete). Eine Erkenntnis, die Geschäftsführer Siegfried Ristau schlecht schlafen ließ. Spätestens seit Mittwoch kann er wieder besser nächtigen.
Niedersachsens Gesundheitsministerin Cornelia Rundt (SPD) überreichte ihm am Mittwoch einen Förderbescheid in Höhe von 44 Millionen Euro. Mit dem Geld soll ein neues Bettenhaus gebaut werden. Im absolut besten Fall - sofern die europaweite Ausschreibung problemlos verläuft und auch die Bauwirtschaft Kapazitäten frei hat - soll das Gebäude mit 360 stationären Betten, neuen Arztzimmern und Funktionsräumen schon Ende kommenden Jahres stehen. Zusätzliche 14,5 Millionen Euro aus Hannover, die Ministerin Rundt ebenfalls mitbrachte, dienen für weitere Neu- und Umbauarbeiten im Buxtehuder Elbe-Klinikum. „Manchmal muss es erst richtig schlimm kommen, damit es danach umso besser wird“, sagte Ristau am Mittwoch erleichtert.
Das ist in Stade geplant: Insgesamt sollen in den nächsten Jahren 160 Mio. Euro verbaut werden. Drei Bauabschnitte sind bis 2023/2024 geplant. Im ersten Baustein soll das neue, sechsstöckige Bettenhaus entstehen. Danach ist vorgesehen, ein weiteres Gebäude zur Entlastung zu bauen sowie mit dem etagenweisen Rückbau der alten Bettenhäuser zu beginnen. Im Anschluss soll ein neuer Funktionstrakt u.a. mit einem neuen OP-Bereich errichtet werden. Die markanten jetzigen Stationshäuser verschwinden.
Bürgermeisterin Silvia Nieber (SPD), gleichzeitig Aufsichtsrats-Vorsitzende der Elbe-Kliniken, sowie der Betriebsrats-Vorsitzende Kai Holm (SPD) zeigten sich vom schnellen Handeln beeindruckt. „Das ist eine Riesen-Chance für die Zukunft. Die 2.500 Mitarbeiter sagen danke“, so Holm.
In Buxtehude wird das Klinikum Buxtehude seit nunmehr fast zehn Jahren baulich stetig weiterentwickelt. Bettenhaus, Parkhaus sowie Ärzte- und Therapiezentrum sind bereits entstanden. Eine große Maßnahme steht noch aus: Geplant ist ein neuer Funktionstrakt u.a. für die Intensivpflege, Radiologie sowie für den post- und präoperativen Bereich.
Die Umbauten in den Kliniken in Stade und Buxtehude sind vor allem auch deswegen nötig, weil die Patientenzahlen in den vergangenen zehn Jahren stark gestiegen sind. 2005 waren es in Stade 18.262 Patienten, 2015 schon 29.097 Patienten, die stationär versorgt wurden. Im ambulanten Bereich wurden 2005 in Stade 30.529 Patienten gezählt, 2015 waren es 56.609.
• Ministerin Cornelia Rundt übergab in dieser Woche einen weiteren Fördermittelbescheid über neun Mio. Euro an den Ginsterhof in Rosengarten-Tötensen (Landkreis Harburg) - eine Klinik für psychosomatische Erkrankungen.
Redakteur:Björn Carstens aus Buxtehude |
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