Geplänkel in der Buxtehuder CDU nach Chef-Wahl
tk. Buxtehude. Es hätte ein Neuanfang werden sollen, doch die Wahlen zum Buxtehuder CDU-Stadtverbandsvorsitzenden haben im Nachgang für Polit-Zoff gesorgt. Zwei Kandidaten sind gegeneinander angetreten: Stefan Moritz und Alexander Krause. Der erst 27 Jahre alte Kraus machte das Rennen. Deutlich mit 34 zu 13 Stimmen. Moritz, bislang Schatzmeister der CDU, verlor auch diesen Posten an Marcel Haberkorn und ist nicht mehr im Vorstand der Buxtehuder CDU vertreten.
Im "Buxtehuder Tageblatt" hatte Moritz einige Tage nach der Wahl schweres Geschütz aufgefahren. Auf ihn sei massiver Druck ausgeübt worden, neue Parteimitglieder hätten keine Einladung zur Jahreshauptversammlung bekommen und Neu-Chef Alexander Krause sei ihm gegenüber am Wahlabend wortbrüchig geworden und habe ihn nicht bei der Wahl auf einen Beisitzer-Posten unterstützt.
Nur Nachwehen eines Duells oder Zoff bei der CDU? Das WOCHENBLATT hat bei Krause und Moritz nachgefragt.
Alexander Krause gibt sich diplomatisch und versöhnlich: "Ich bin irritiert", sagt Krause allerdings über die Vorwürfe. Richtig sei, dass es eine Absprache gegeben habe: Haberkorn wird Schatzmeister und Moritz bekommt Unterstützung für einen Beisitzer-Posten. Weil Stefan Moritz doch als Schatzmeister antrat, hätten Verabredungen jedoch keinen Bestand mehr gehabt. "Ich dachte, wir hätten ein gutes Verhältnis", sagt Alexander Krause über den Streit mit Moritz. Der werde aber nicht die gute Zusammenarbeit innerhalb des CDU-Stadtverbands stören.
Und Stefan Moritz? "Ich habe meinen Frieden gemacht", sagt er, erneuert aber die Kritik, dass etwa Neu-Mitglieder nicht geladen wurden. "Das wäre allein schon ein Grund, die Wahlen anzufechten", doch das habe er nicht vor. Moritz versteht sich als Vertreter "der Basis". Weil die ihn nicht unterstütze, habe er auch sein beratendes Mandat im Wirtschaftsausschuss aufgegeben. Dass er erneut als Schatzmeister angetreten sei, ist für Moritz logisch: "Ich war ein guter Schatzmeister und wollte das bleiben."
An Sendungs- und Selbstbewusstsein mangelt es Stefan Moritz nicht: Das sein Wirtschaftssachverstand nicht mehr Teil des Vorstands ist, sei eine falsche Entscheidung. Als Mensch, der fünf Sprachen spricht und über ein "gerüttelt Maß an Intelligenz verfügt", sei er mit der Sicht eines Unternehmers an Politik herangegangen. "Mit meinem Wissen stehe ich jetzt nicht mehr zur Verfügung", so Moritz.
"Abwarten", werden sich CDU-Mitglieder sagen: Stefan Moritz hatte sich schon als Kandidaten für die Europawahl ins Spiel gebracht und in den Buxtehuder Rat wollte er auch. "Mein Ego braucht das nicht", sagt Moritz dem WOCHENBLATT und setzt nach: "Klare Kante", wie beim bisherigen Vorsitzenden Lorenz Hünnemeyer, sehe er bei Alexander Krause nicht. Klare Kante, sagt Moritz, sei sein Ding. Das habe er von Hünnemeyer gelernt. In der CDU wird es spannend bleiben.
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