Trotz Schimmel
Hauptschule Süd in Buxtehude öffnet wieder

Die Hauptschule am Schulzentrum Süd | Foto: wd
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An der Hauptschule Süd in Buxtehude kann der Unterricht wieder stattfinden – früher als angenommen. Die Ergebnisse der Messungen zur Schimmelsporenbelastung sorgen für Erleichterung. Doch die Entscheidung darüber wie es im kommenden Jahr mit dem Unterricht weitergeht, steht noch aus. Der Stadtelternrat betont: Homeschooling ist keine Lösung.

Entwarnung in vielen Räumen

Nach der Schließung der Hauptschule am Schulzentrum Süd im November dieses Jahres (das WOCHENBLATT berichtete) wurden umfangreiche Messungen durchgeführt, um das Ausmaß des Schimmelbefalls zu ermitteln. Die Ergebnisse liegen nun vor: In einem Großteil der Räume konnte keine auffällige Schimmelsporenbelastung mehr festgestellt werden, wie Buxtehudes Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt mitteilt. Somit sollen diese Räume vor Ende Januar 2025 wieder nutzbar sein. Ursprünglich war die Rückkehr ins Schulgebäude erst für das Ende des Schulhalbjahres im Februar 2025 vorgesehen.

Buxtehuder Hauptschule wird gesperrt

Entscheidung in dieser Woche erwartet

Wann und in welcher Form der Umzug zurück in das Schulgebäude erfolgen wird, wird in dieser Woche entschieden. Die Stadt stimmt dies gemeinsam mit dem Regionalen Landesamt für Schule und Bildung (RLSB), den Fachgruppen Schul- und Bauamt sowie den Schulleitungen ab, da auch die anderen Schulen des Schulzentrums mit eingebunden werden.

Homeschooling-Fehlschlag

Aktuell lernen die Schülerinnen und Schüler im Wechselmodell: Eine Hälfte wird im Homeschooling unterrichtet, die andere Hälfte vor Ort in Containern. Die Klassen wechseln sich regelmäßig ab. Dieses Modell sei jedoch fehlgeschlagen, da sind sich Schulleitung und Stadtelternrat einig. In einem Brief an die Eltern sowie an die Schülerinnen und Schüler äußert die Schulleitung ihre Besorgnis über die derzeitige Situation. Vielen Schülerinnen und Schülern sei es nicht möglich, konzentriert und produktiv am Unterricht von zu Hause teilzunehmen.

Als Alternative wurde das Wechselmodell angepasst: Statt eines wöchentlichen Wechsels sollen die Schülerinnen und Schüler nun täglich zwischen Homeschooling und Präsenzunterricht wechseln.

Stadtelternrat kritisiert mangelnde Lösungsbereitschaft

Der Stadtelternrat kritisiert die Schulleitung für eine unzureichende Kommunikation und die fehlende Bereitschaft, Alternativen zum Homeschooling in Betracht zu ziehen. Schon während der Corona-Pandemie habe sich gezeigt, dass produktives Arbeiten von zu Hause nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich sei. Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf oder Deutsch als Zweitsprache könnten durch das Homeschooling-Konzept nicht ausreichend unterstützt werden. Vielen fehle zudem die technische Ausstattung oder die nötige zusätzliche Betreuung und Unterstützung durch das Elternhaus.

Alternativen, die vom Stadtelternrat vorgeschlagen wurden – unter anderem Räumlichkeiten in der 400 Meter entfernten St. Paulus-Gemeinde – wurden von der Schulleitung bisher zurückgewiesen. Aufgrund von Entfernung, mangelnder Ausstattung und Personal sei es nicht möglich, Präsenzunterricht an anderen Standorten zu ermöglichen. Der Stadtelternrat hält dem entgegen: "Alles ist besser als Homeschooling. Räume mit nicht adäquater Ausstattung sollten kein KO-Kriterium sein."

Der Rückumzug in das Schulgebäude soll die Schülerinnen und Schüler entlasten und eine Rückkehr zur Erfüllung des Bildungsauftrags ermöglichen. Dennoch fordert der Stadtelternrat einen Plan B: Sollte der reguläre Schulbetrieb nach den Weihnachtsferien nicht vollständig möglich sein, müsse rechtzeitig eine alternative Lösung gefunden werden.

Ursachsenforschung in "roten Bereichen"

Die Sorge kommt nicht von ungefähr, denn ganz uneingeschränkt wird der Rückumzug nicht möglich sein. Die Räume, in denen eine Schimmelsporenbelastung nachgewiesen werden konnte, bleiben weiterhin als sogenannte "rote Bereiche" gesperrt. Hier soll die Ursachenforschung weitergehen.

Der Grund für den Schimmel an der Schule ist bisher noch unklar. "Derzeit wird vermutet, dass im betroffenen Mittelbereich des Gebäudes mehrere Ursachen zum aktuellen Schadenbild beigetragen haben", so Oldenburg-Schmidt. Großflächige Bauteilöffnungen sind weiterhin notwendig. Inwiefern diese Umstände den Schulbetrieb auch nach der Öffnung beeinträchtigen, soll auch beim Entscheidungsprozess in dieser Woche thematisiert werden.

Jetzt auch Schimmel am Schulzentrum Buxtehude Süd
Redakteur:

Pauline Bellmann aus Buxtehude

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