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Umstrittene Klinikreform auch im Bundesrat bestätigt - ländliche Kliniken nun in Sorge

Der Bund will Platzgarantie an 2025
Hortplatz-Garantie macht in Buxtehude niemand Sorgen

Betreuung im Hort soll Kinder stark machen. Aus welchem Topf die Mittel dafür kommen, muss zweitrangig sein  Foto: Fotolia/Robert Kneschke
  • Betreuung im Hort soll Kinder stark machen. Aus welchem Topf die Mittel dafür kommen, muss zweitrangig sein Foto: Fotolia/Robert Kneschke
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tk. Buxtehude. Wenn auf Bundes- oder Landesebene neue Garantien für Kinderbetreuung geplant werden, machen sich bei denen auf kommunaler Ebene, die das letztendlich umsetzen müssen, oft Sorgen breit: Wie soll das funktionieren, wer soll das bezahlen und wie können überhaupt die notwendigen Strukturen aufgebaut werden? Ab 2025 will der Bund garantieren, dass jeder Grundschüler bei Bedarf einen Hortplatz bekommt. In Buxtehude macht sich aber niemand deshalb Sorgen. "Wir sind sehr gut aufgestellt", sagt Andrea Lange-Reichardt, die die zuständige Fachgruppe leitet. Vielleicht, aber das ist noch Zukunftsmusik, könnte die bundesweite Hortplatz-Garantie sogar den städtischen Etat ein wenig entlasten. Außerdem sollen in den kommenden Jahren zwei Millarden Euro Bundesmittel zum Ausbau der Horte bereitgestellt werden.

Buxtehude  hat vor einigen Jahren seine Horte aufgelöst und die Offene Ganztagsschule (OGS) erfunden. Dabei wird, das gibt es landesweit sonst nirgendwo, Schule und anschließende Betreuung aus einer Hand angeboten. Pädagogischer Grundsatz dabei: Schule ist ein ganzheitlicher Lern- und Lebensraum. Die Krux für Buxtehude dabei: Für diesen Sonderweg muss die Stadt tief in die Tasche greifen. Die OGS, die überprüfbar hohe pädagogische Anforderungen hat, kostet jährlich rund zwei Millionen Euro Personalkosten. Geld, das Buxtehude aus dem Stadtetat bezahlt. Grund: Für Schule kommt das Kultusministerium, für Hort dagegen das Sozialministerium auf. Schule und Hort - obwohl es um dieselben Kinder geht - werden nach wie vor wie zwei komplett getrennte Systeme geführt.

Dass dieses Modell sehr viel erfolgreicher ist als ein normaler Hort, der allerdings mit Landesmitteln gefördert wird, zeigen die Zahlen: Rund 60 Prozent aller Buxtehuder Grundschülerinnen und Grundschüler gehen zur OGS. Bundesweit werden nur ein Drittel der Erst- bis Viertklässler derzeit im Hort betreut. Der Bund geht davon aus, dass der Bedarf mit der Garantie auf zwei Drittel eines Jahrgangs steigen wird. Buxtehude müsste also nur zehn Prozent drauflegen. Andere Kommunen fangen fast bei Null an. "Die Zahl der Plätze macht uns keine Sorgen", sagt Andrea Lange-Reichardt.

Weil Buxtehude gut vorbereitet ist, kann sich die Estestadt eine kritische Sicht auf das Kommende leisten. Das Zwei-Milliarden-Euro-Paket wurde Anfang vergangener Woche von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (Schule) und Familienministerin Dr. Franziska Giffey (Hort) vorgestellt. Die klassische Zweiteilung in Schule und Hort bleibt also bestehen. Aus einem Guss, wie in Buxtehude, denken die Bildungspolitiker auf Bundes- und Landesebene nicht. Andrea Lange-Reichardt ist zudem gespannt, wie der Bund Veränderungen in der Schullandschaft durchsetzen will. Schule ist nämlich Ländersache und wird eisern verteidigt.
Vielleicht wäre es für die beiden Bundesministerinnen lehrreich, Buxtehude zu besuchen und sich die OGS vor Ort anzuschauen. Was als landesweites Modellprojekt hervorragend funktioniert, könnte auch anderswo der beste Weg sein.

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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