In Buxtehude mehr für Senioren und Kinder tun
Sozialraumanalyse: Bildungschancen verbessern und Älteren mit geringem Einkommen helfen
tk. Buxtehude. Buxtehude ist eine reiche Stadt. Dass es dennoch eine wachsende Zahl von Menschen in Armut gibt, lässt sich nicht leugnen. So wächst die Kundenzahl der Tafel beständig. Daher hatte die Verwaltung eine sogenannte Sozialraumanalyse (Sozialdaten nach Stadtvierteln aufbereitet) erstellt, die Antworten zu zwei Themenkomplexen liefern sollte: Wie ist die Wohnsituation von Senioren mit niedrigem Einkommen und wie entwickeln sich Schullaufbahnen von Kindern und Jugendlichen aus prekären Verhältnissen? Obwohl jede Menge Daten vorhanden sind, lassen sich genau diese Fragen in Bezug auf den jeweiligen Stadtteil nicht beantworten.
Es liegen Daten zu Bezirken (Sozialräumen) in Bezug auf sozialversicherungspflichtig Beschäftigte oder auch Bezieher von Sozialleistungen vor. Es lässt sich genau ermitteln, wie die Altersstruktur in einzelnen Vierteln ist. Es kann sogar geschaut werden, wie viele Menschen in einem Bezirk etwa Hilfen zur Erziehung benötigen. Ob aber Kinder aus der Altstadt eher Abi machen als der Nachwuchs aus Hedendorf und Neukloster, kann nicht gesagt werden.
Andrea Lange-Reichardt, die die Fachgruppe Jugend und Familie leitet, nimmt daher allgemeine Studien zur Hand und resümiert: "Es gibt Handlungsbedarf." Einkommen und Bildungsstand der Eltern haben noch immer einen sehr starken Einfluss auf die spätere Schullaufbahn der Kinder. Es soll daher in Buxtehude mehr getan werden, um die Bildungschancen aller Kinder zu verbessern. Konkret sollen niedrigschwellige Angebote im Bereich frühe Hilfen ausgebaut werden. Jugendhilfe und Schule sollen noch besser vernetzt werden. Ehrenamtliche könnten noch stärker in die Arbeit einbezogen werden. Es solle das Ziel sein, dass eine gesamte Familie erreicht werde. So könnten die Stadtteilzentren sogenannte Sozialisationsorte mit Beteiligungsmöglichkeiten für die ganze Familie werden. Konkreter Handlungsbedarf mit der möglichen Schaffung einer weiteren Einrichtung wie dem "Treffpunkt Bollweg" sieht Lange-Reichhardt im Bereich "Estetal" (ehemaliges Kasernengebiet).
Ein ähnliches Bild, viele Daten, aber keine konkreten Interpretationsmöglichkeiten, gibt es bei Senioren, deren Einkommen kaum für eine Wohnung reicht. Susanne Epskamp, die die zuständige Fachgruppe leitet, ist überzeugt, dass es auch hier - schon aufgrund der Wohnungsknappheit in der Estestadt - Handlungsbedarf gebe. Es sei der richtige Weg, dass künftig bei Neubauprojekten, auf die die Stadt Einfluss habe, 30 Prozent der Wohnungen preisgebunden sein müssen.
Wo Epskamp auf jeden Fall ansetzen will: "Die Wohngeldberatung wird nicht gut angenommen." Dabei sei dies ein guter Weg, um Senioren mit einem geringen Einkommen zu unterstützen.
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