Schulleitungen berichten über ihre Arbeit in der Corona-Zeit
In den Buxtehuder Schulen läuft es rund
tk. Buxtehude. Wie sieht Schule in Zeiten der Pandemie aus? Das haben die Schulleiterinnen und Schulleiter fast aller Buxtehuder Schulen dem zuständigen Fachausschuss berichtet. Bei allen Unterschieden wurde deutlich: Die Aufgaben von Homeschooling bis Hygienekonzept waren anfangs eine große Herausforderung. Inzwischen sagen aber alle: "Es läuft" - und zwar von der Grundschule bis zum Gymnasium. Einigkeit auch in einer anderen Sache: Alle Schulleitungen loben ihr Kollegium für das Engagement. Deutlich wurde an diesem Abend aber auch, dass Digitalisierung wichtig, jedoch nicht immer ein Allheilmittel sein kann. "Wenn zu Hause Endgeräte fehlen, muss der Unterricht analog bleiben", sagte etwa Jutta Mangelmann, Leiterin der Hauptschule Süd.
Kontakt zu Schülern aufrechterhalten
"Wir haben die Herausforderungen angenommen", sagte stellvertretend für ihre Kollegen Angelika Stockleben, Leiterin der Grundschule Harburger Straße. Eine wichtige Aufgabe sei es gewesen, während der Schulschließung den Kontakt zu Schülern und Eltern aufrecht zuhalten. Das habe auch bedeutet, dass ihr Kollegium mitunter die Aufgaben zu Hause bei den Kindern abgeliefert habe.
Ihr Kollege von der Grundschule Altkloster, Ulrich Mayntz, überraschte mit dem Bekenntnis: "Ich habe es mir schlimmer vorgestellt." Er - wie auch andere Schulleitungen - lobte die Stadtverwaltung für deren konkrete Hilfe. So seien die digitalen Möglichkeiten sehr schnell ausgebaut worden.
Für die IGS sei es die größte Herausforderung gewesen, den ersten Jahrgang durchs Abi zu begleiten, sagte Schulleiterin Christiane Holst-Hakelberg. "Das haben wir geschafft." Was sie und andere Kollegen nach dem langsamen Wiederanfahren gemerkt haben: "Die Schüler kamen nach der langen Zwangspause aus einer anderen Zeit." Kommunikation und Begrüßungstage seien wichtig gewesen, erklärte Hanka Schwedt, Leiterin der Realschule Süd.
"Digitaler Unterricht kann Präsenzunterricht nicht ersetzen"
Ruprecht Eysholdt, Leiter des Gymnasiums Süd, begrüßt zwar den digitalen Ausbau, meinte jedoch: "Digitaler Unterricht kann Präsenzunterricht nicht ersetzen." Ob Schüler die Unterrichtsinhalte wirklich verstanden hätten, sei bei der unmittelbaren Kommunikation viel besser ablesbar. Zudem hätte er sich mehr Unterstützung der Stadt etwa bei der Umsetzung der Hygienevorschriften gewünscht. In Sachen Digitalisierung widersprach Fees McCue, Leiterin der Halepaghenschule: "Ich erkenne vor allem Vorzüge und wir sind noch lange nicht an den Grenzen angelangt." Ihre Schule setzte schon länger auf digitale Möglichkeiten.
Die Pädagogen berichteten aber auch über negative Erfahrungen. Angelika Stockleben sagte etwa, dass es Schüler gebe, die sie und ihr Team inhaltlich und pädagogisch nicht erreichen konnten. Die Kinder und auch ihre Familien würden sich entziehen. Das bestätigten auch andere Schulleitungen und verwiesen darauf, dass es auch im normalen Schulalltag Kinder gebe, die nur schwer zu integrieren seien. Und Hauptschulleiterin Jutta Mangelmann legte den Finger in eine Wunde, die weh tut:"Wenn es im Zuhause der Kinder keine Endgeräte, kein WLAN und nur ein funktionstüchtiges Handy gibt, bringt uns die Digitaliserung wenig." Die Ausschussvorsitzende Arnhild Biesenbach kommentierte das mit den Worten, "das sollte uns nachdenklich machen".
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