Kita beitragsfrei: Unterm Strich bleibt für Buxtehude ein Minus
Kita jetzt beitragsfrei: Fällt Buxtehude unter Härtefallklausel?
tk. Buxtehude. Das neue Kindergartenjahr hat am vergangenen Mittwoch begonnen. Eltern von Kindern ab drei Jahren müssen seitdem keine Kitagebühren mehr bezahlen. In einer Pressemitteilung hatte das niedersächsische Kultusministerium in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass die Beitragsfreiheit gut und unbürokatisch umgesetzt worden sei (das WOCHENBLATT berichtete). Wie sieht das vor Ort aus?, wollte das WOCHENBLATT von Andrea Lange-Reichardt wissen. Als Jugendamtsleiterin ist sie auch für die Buxtehuder Kitas verantwortlich.
Der Wegfall der Elternbeiträge werde vom Land besser ausgeglichen als anfänglich in Hannover angekündet, so Lange Reichardt. Eine erste Abschlagszahlung sei auch schon eingetroffen. Für Buxtehude gibt es aber dennoch ein Problem: "Die Zahlungen des Landes gleichen die fehlenden Elternbeiträge nicht aus", sagt die Jugendamtsleiterin. Das heißt: Unterm Strich macht die Stadt ein Minus. Wie hoch das genau ausfällt, könne derzeit noch nicht beziffert werden.
Wasder Stadtverwaltung realistisch erscheint: dass Buxtehude unter eine Härtefallklausel fällt. Wenn trotz des erhöhten Landeszusschusses die Mindereinnahmen größer als fünf Prozent sind, will Hannover weitere Ausgleichszahlungen leisten. "Allerdings stehen die Rahmenbedingungen derzeit noch nicht fest", sagt Andrea Lange-Reichardt. Hier sei also Abwarten angesagt.
Was sich schon spürbar durch die Beitragsfreiheit verändert habe, sie die Zahl der Anmeldungen. "Die Warteliste ist in diesem Jahr länger als zuvor", so die Jugendamtschefin. Es würden mehr Kinder ab drei Jahren angemeldet. Allerdings gebe es derzeit keinen Druck von Seiten der Eltern, denen die Stadt noch keinen freien Platz anbieten konnte. "Die Eltern wissen, dass wir als Übergangslösung die Kita-Container am Standort Stieglitzweg errichten."
Wie sich die Zahl der Anmeldungen für die Krippe, die beitragspflichtig bleibt, verändern wird, könne derzeit noch nicht gesagt werden. Denkbar, dass Kinder in Einzelfällen erst ab drei Jahren für die Gratis-Kita und nicht mehr für die Krippe angemeldet werden. "Das wird sich erst in einem Jahr mit belastbaren Zahlen zeigen", sagt Andrea Lange-Reichardt.
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