Kita-Streik: "Die Solidarität nimmt nicht ab"
tk/sb. Landkreis. Der Streik der Erzieherinnen und Erzieher in den kommunalen Kindergärten und Kindertagesstätten dauert an. Vielleicht sogar bis zu den Sommerferien Mitte Juli. Beginnt die Solidarität der Eltern mit den Streikenden allmählich zu bröckeln? Das WOCHENBLATT hat bei Angela Heinssen nachgefragt. Die Jorker Rechtsanwältin ist Mitglied im Bundesvorstand der Eltern mit Kindern in Kindertageseinrichtungen (kurz BEVKi) und Landesvorsitzende der Kita-Landeselternvertretung in Niedersachsen. "Das ist für manche Eltern eine große Herausforderung", sagt Heinssen, "die Unterstützung nimmt aber nicht in spürbarem Maße ab."
"Den Eltern geht es um langfristige Perspektiven", sagt Angela Heinssen. Daher stünden viele zu "einhundert Prozent" hinter den Forderungen des Kita-Personals. Mütter und Väter fordern auch in Zukunft motiviertes und qualifiziertes Personal. Zudem müssten mehr Männer im Erzieherberuf arbeiten. All das ließe sich nur mit einem höheren Einkommen und größerer Anerkennung und Wertschätzung erreichen.
Was Elternvertreterin Heinssen wichtig ist: "Im Windschatten des aktuellen Tarifkonflikts müssen auch die Gehälter der Mitarbeitern von Kitas in freier Trägerschaft steigen. Die würden noch zehn bis 20 Prozent unter dem Tarif der kommunal Beschäftigten liegen.
Heinssen hat kürzlich eine Telefonkonferenz mit den Elternvertreter aus zehn Bundesländern zum Kita-Streik geführt. "Eine deutliche Solidarität ist noch immer spürbar." Binnen kurzer Zeit hätten mehr als 50.000 Menschen eine Online-Petition unterschrieben, die den Streik unterstütze.
• In Stade sind die Eltern gestern zum zweiten Mal auf die Straße gegangen. Sie versammelten sich vor dem Pastor-Behrens-Haus, um den Erzieherinnen zu zeigen, wie enttäuscht sie sind und wie unverhältnismäßig sie das Vorgehen der Gewerkschaft ver.di finden.
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