Klagt Mini-Verein "Schlickfalle" gegen den A26-Weiterbau in Hamburg?
"Schlickfalle" könnte gegen Hamburger Pläne klagen
tk. Landkreis. Dass die A26 auf Hamburger Gebiet endlich weitergebaut wird, ist für die Menschen in den Landkreisen Stade und Harburg das derzeit wichtigste Verkehrsinfrastrukturprojekt. Der Hamburger Zeitplan: Öffentliche Auslegung der Pläne im Januar-Februar und der Planfeststellungsbeschluss wird Mitte 2017 gefasst. Die "Bild"-Zeitung hat als erste vermeldet, dass der Mini-Naturschutzverein "Schlickfalle" alle geplanten Abläufe mit einer Klage zu Fall bringen könnte.
Der Hamburger Senat will vor dem Planfeststellungsbeschluss mit allen Betroffenen der A26-Planung Einvernehmen herstellen. Dazu gehören auch die Naturschutzverbände. Bürgermeister Olaf Scholz hatte vor wenigen Wochen in Buxtehude noch einmal betont: Besser eine Einigung im Vorfeld als hinterher Klagen.
Mit "Schlickfalle" ist dieses Einvernehmen nicht zu finden. Eine Sprecherin von Verkehrssenator Frank Horch bestätigt gegenüber dem WOCHENBLATT, dass schon die Kontaktaufnahme mit der Mini-Bürgerinitiative schwierig sei und das sich "Schlickfalle" nicht der Einigung mit NABU und Co. angeschlossen habe. Ob "Schlickfalle" klagen werde, sei völlig ungewiss.
Eine Klage gegen den A26-Planfeststellungsbeschkuss könnte den Baubeginn um Jahre verzögern. Allerdings glaubt die Senatssprecherin nicht, dass es zu diesem Horrorszenario kommen wird. "Wir planen so, dass es gerichtsfest ist." Zudem wisse man auch nicht, welche Anliegen der Verein haben könnte, der vor allem im Süderelberaum aktiv ist. Es könne auch sein, dass "Schlickfalle" keinen Klagegrund vorweisen könne.
Der Verein "Schlickfalle" wird zwar im Zusammenhang mit der A26-Planung bei einer Internetrecherche mehrfach erwähnt, ein Ansprechpartner für Rückfragen zu den Zielen lässt sich aber nicht auf Anhieb finden. Offenbar ist "Schlickfalle" der geheimste Naturschutzverein in der Region. Genauso heimlich wie der streng geschützte Wachtelkönig, den Normalsterbliche noch nie gesehen haben. Der Vogel hat den A26-Trassenverlauf bei Rübke verändert. Die Autobahn verläuft jetzt direkt neben dem Dorf.
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