Kommentar: Bei der Buxtehuder Multifunktionshalle sind zu viele Fragen offen
Bevor Planungsmittel für die Multifunktionshalle gezahlt werden, müssen mehr Fakten her
Mut ist gut und mutige Entscheidungen bringen die Stadt voran. Jetzt Planungsmittel in Höhe von 450.000 Euro für etwas auszugeben, das bislang nicht mehr als eine Vision ist, wäre nicht mutig - das wäre fahrlässig. Es geht um die Sanierung der maroden Halle Nord und den Neubau einer Multifunktionshalle daneben. 14,5 Millionen Euro würde dieses Mega-Projekt grob geschätzt kosten (das WOCHENBLATT berichtete).
Es mag sogar sein, dass dieses Riesending irgendwann und irgendwie hinzubekommen wäre. Doch zum jetzigen Zeitpunkt fehlen noch zu viele Fakten.
Buxtehude kann die neue Halle nicht alleine finanzieren. Wo soll das Geld herkommen? Bis teuer geplant wird, muss zwingend mehr als nur eine Idee zu den Investitionsmitteln da sein. Wieviel Geld zahlt der Kreis für die Sanierung der Schulsporthalle, welche Fördertöpfe von EU bis Land können angezapft werden, welche großen Sponsoren stünden bereit?
Ein anderer Punkt: Das "Multi" bei der Halle ist völlig ungeklärt. Kulturveranstaltungen könnte es geben. Was heißt das? Ab und zu eine Coverband, einmal im Jahr ein Ball? Und wer kümmert sich darum? Organisiert das Kulturbüro demnächst die AC/DC-Nacht? Und was, wenn es eine Betreibergesellschaft gibt, die ein - zu erwartendes - Minus einfährt? Übernimmt die Stadt das Defizit?
Das sind zu viele Fragen, auf die es noch keine Antworten gibt. Oder gibt es sie bereits und sie werden öffentlich noch nicht kommuniziert? Bevor mehr als eine halbe Million Euro an Steuergeldern in die Planung investiert werden, müssen Antworten her. Erst dann kann die Politik verantwortungsvoll eine mutige Entscheidung treffen.
Tom Kreib
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