"Kommt ein Vogel geflogen"... Heiner Schönecke trifft wunden Punkt der Radschnellweg-Pläne
Stoppt der Wachtelkönig die Radschnellweg-Pläne?
tk. Buxtehude/Neu Wulmstorf. Heiner Schönecke legt den Finger in die Wunde: "Scheitert der Radschnellweg am Wachtelkönig?", fragt der CDU-Landtagsabgeordnete aus dem Kreis Harburg. Hintergrund: Der Bund fordert und fördert den Ausbau von neuen Radverbindungen, die Pendler vom Auto auf den Drahtesel bringen sollen. Eine mögliche Trasse könnte von Hamburg-Harburg über Neu Wulmstorf nach Buxtehude und Stade führen. Theoretisch zumindest. Denn: Der kleine, unter strengem Schutz stehende Vogel Wachtelkönig, der im EU-Vogelschutzgebiet "Moore bei Buxtehude" lebt, verhindert bereits heute den Bau eines Radwegs zwischen Neu Wulmstorf und Buxtehude entlang der bestehenden Bahntrasse.
"Da muss doch endlich mal eine Entscheidung her", sagt Schönecke dem WOCHENBLATT. Seit Jahren werde in diese Sache keine endgültige Entscheidung getroffen. Alle zehn Minuten fährt dort ein Zug, aber Radfahrer sollen schädlich für den Vogel sein?", fragt der Christdemokrat. Er macht keinen Hehl daraus, dass er die Wachtelkönig-Debatte, die schon dazu führte, dass die A26 dicht an die Häuser Rübkes heranrückte, für überflüssig hält. Heiner Schönecke fragt: "Wann war die letzte Sichtung des Wachtelkönigs in den `Mooren bei Buxtehude?`"
Den Konflikt um den bereits geplanten Radweg zwischen den beiden Nachbarn soll eigentlich ein Runder Tisch entschärfen. Daher stelle der Elstorfer Politiker einen Fragenkatalog an die Landesregierung: Unter anderem will er wissen, wie oft der Runde Tisch getagt hat, wer daran teilnimmt und welche Ergebnisse erzielt wurden. Außerdem will Schönecke wissen, inwieweit die Planer des Radschnellwegs eingebunden wurden und wann der Runde Tisch mit seiner Arbeit fertig ist.
Die Alternative zum Radschnellweg durchs Moor - nämlich an der vielbefahrenen B73 entlang - hält Heiner Schönecke für wenig attraktiv, wenn Menschen überzeugt werden sollen vom Autos aufs Rad umzusteigen.
Beim Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg, dort ist der Runde Tisch angesiedelt, waren die Radschnellwegpläne noch kein offizielles Thema, hat das WOCHENBLATT auf Nachfrage erfahren.
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