Mindestlohn im Taxigewerbe: Dokumentationspflicht ist ein Zeitfresser
tk. Buxtehude. Die Einführung des Mindestlohns bereitete Anette Elfers, Chefin von "Este Taxen" in Buxtehude, im Vorfeld schlaflose Nächte. Im Oktober letzten Jahres sagte die Unternehmerin gegenüber dem WOCHENBLATT. "Das wird für uns alle noch unvorhergesehene Folgen haben."
Jetzt, 100 Tage nach der Einführung des Mindestlohns, zieht sie Zwischenbilanz: "Personell und betriebswirtschaftlich haben wir uns darauf eingestellt", so Elfers. Schichten der Fahrer wurden umgestellt und optimiert. Nachts ist in einem bestimmten Zeitfenster die Funkzentrale nicht mehr besetzt. Die Fahrpreise wurden angehoben.
Was für die Taxi-Unternehmerin aber eine enorm große Belastung ist: "Der bürokratische Aufwand ist riesig. Die Dokumentationspflichten zum Mindestlohn sind ein Zeitfresser." Mindestens eine Stunde mehr pro Tag ist die Chefin damit beschäftigt, Arbeits- und Pausenzeiten in verschiedene Tabellen einzutragen und am Ende noch doppelt zu kontrollieren.Der Arbeitsaufwand ist so groß, dass Anette Elfers ernsthaft darüber nachdenkt, für die Dokumentation jemanden zusätzlich einzustellen.
So wird der Mindestlohn dann erzwungenermaßen noch zum Jobmotor. Ob die Erfinder das damit im Sinn hatten...
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