Polizeipräsident Robert Kruse: "Flüchtlinge haben nichts mit Terror zu tun"
Deutliche Worte von Lüneburgs Polizeipräsident Robert Kruse
tk. Buxtehude. Es sollte eine fröhliche Feier zur Einweihung des neuen Buxtehuder Polizeikommissariats sein. Es war der Tag nach den Terroranschlägen von Paris. Und sehr schnell wurde auch in Deutschland ein Zusammenhang zwischen Terror und Flüchtlingen hergestellt. Lüneburgs Polizeipräsident Robert Kruse fand zu beiden Themen deutliche Worte: Dass Schläfer als Flüchtlinge eingeschleust werden, sei eine nur geringe Gefahr.
Sorgen und Ängste in der Bevölkerung müsse man ernst nehmen so Kruse. Man müsse aber auch zur Kenntnis nehmen, dass die meisten Polizeieinsätze in Flüchtlingsunterkünften ausgesprochen niedrigschwellig seien. "Auch das gehört zur Wahrheit." Einen deutlichen Anstieg der Kriminalität durch Flüchtlinge gebe es nicht. "Solche Behauptungen haben keine Fundierung", so Kruse.
Wenn mehr Menschen in Deutschland leben, begehen auch mehr Menschen Straftaten, so der Polizeipräsident. Das verhalte sich bei Flüchtlingen so wie mit dem Rest der Bevölkerung. Zahlen über Straftaten von Flüchtlingen im Bereich der Polizeidirektion Lüneburg würden in ähnlicher Größenordnung für ganz Deutschland gelten.
Dem Vorwurf, dass die Polizei Straftaten von Flüchtlingen geheimhalte, trat Kruse energisch entgegen. "Das wird nichts unter den Tisch gekehrt, weil es opportun erscheint."
Mehrfach äußerte der Polizeipräsident Verständnis, wenn sich Menschen angesichts einer neuen und mitunter auch unübersichtlichen Situation Sorgen machen. Dem Vermengen von Terrorangst und der Ankunft von Flüchtlingen erteilte er eine klare Absage, Die Bevölkerung könne sich darauf verlassen, dass die Sicherheitsbehörden nicht tatenlos seien: "Im Hintergrund laufen umfangreiche Sicherheitskonzepte."
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