Schüler als Online-Redakteure im Landtag: In der Politik wird auch gestritten, wenn sich alle einig sind
tk. Buxtehude. Sie haben keine Scheu vor großen "Polit-Tieren": Vier Schüler aus dem Buxtehuder Gymnasium Süd haben im Landtag in Hannover Ministerpräsident Stephan Weil, Ex-Landeschef David McAllister und Landtagspräsident Bernd Busemann interviewt. "Landtag Online" heißt das Projekt, das von der Aktion "Schulen in Niedersachsen online" betreut wird. Eine Erkenntnis, die die Schüler gewonnen haben: Im Plenum des Landtags wird auch dann politisch gestritten, wenn sich im Grunde genommen alle einig sind.
"Wir waren gut vorbereitet" sagt Alina Dobschall. Gemeinsam mit Johannes Clausen (beide 17) berichten sie im WOCHENBLATT über ihre Landtagserfahrung. Die vier Schüler aus der elften Klasse haben das Prüfungsfach Politik-Wirtschaft belegt. Ihre Lehrerin, Dr. Anette Puckhaber, hat den Kontakt zum Online-Projekt hergestellt. In Hannover wurden sie von Helmut Dammann-Tamke, CDU-Parlamentarier aus Ohrensen, betreut.
"Es war unglaublich spannend", sagt Johannes. Die Schüler waren gut vorbereitet - und mussten trotzdem immer mal wieder improvisieren. "Landtagspräsident Busemann stand plötzlich in der Tür", erinnert sich Johannes. Das Team, das ihn eigentlich befragen sollte, saß aber gerade im Plenum. Busemann, der als Kultusminister viel verantwortet, was Schüler heute betrifft, hält seine Bildungsreformen nach wie vor für richtig - etwa die Verkürzung der gymnasialen Schulzeit, bilanziert Johannes nach dem Gespräch.
Für sie nachhaltig beeindruckend: das rhetorische Geschick der Abgeordneten und das professionelle Auftreten des Spitzenpersonals. "McAllister war bei politischen Themen sehr ernst", hat Alina beobachtet.
Ihre Interviews und Berichte haben die vier Schülerinnen und Schüler direkt im Landtag in einer Mini-Redaktion geschrieben und online gestellt. (www.online-redaktionen.de/plenum05-2013).
Die Vier sind an Politik interessiert. Wie dem Desinteresse und dem stetig anwachsender Heer der Nichtwähler entgegengewirkt werden kann, haben sie sich auch überlegt. Alina: "Viele Menschen haben das Gefühl, nicht Teil der Politik zu sein." Mehr direkte Kontakte zwischen Politikern und denen, die sie wählen sollten, wären daher wichtig.
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