Schützenhofweg in Buxtehude: Nur einer will wirklich bauen
Interesse am Schützenhofweg blieb gering
tk. Buxtehude. Um das Positive voranzustellen: Das, was ein Investor auf dem städtischen Grundstück am Schützenhofweg errichten will, stößt bei Politik und Verwaltung auf positive Resonanz. Geplant sind fünf Wohngebäude mit jeweils sieben Wohnungen. Dabei werden in zwei Häusern preisgünstige Wohnungen entstehen. Das war eine Vorbedingung der Stadt. Probleme hat es im Vorfeld gleichwohl gegeben: Am Ende eines sogenannten Verfahrens zur Interessenbekundung hatte nämlich nur ein einziger Investor tatsächlich Interesse.
Soll das Verfahren daher aufgehoben werden oder soll es weitergehen? Mit dieser Frage hatten sich die Baupolitiker im August beschäftigt. Ein Neustart war durchaus eine Möglichkeit, wurde laut Protokoll, das dem WOCHENBLATT vorliegt, aber verworfen.
Das Hauptproblem aus Sicht der Verwaltung: Das Grundstück wird in Erbpacht vergeben. Das heißt, dass ein Investor es nicht kaufen kann. "Es wurde deutlich, dass das Erbbaurecht sehr kritisch gesehen wird", erklärten Verwaltungsvertreter den Politikern im Ausschuss. Weil der Entwurf des Investors aber grundsätzlich überzeuge, sollte das Verfahren weiterverfolgt werden, so die Mehrheitsmeinung im Bauausschuss.
Insider aus der Bau- und Immobilienbranche, mit denen das WOCHENBLATT gesprochen hat, sehen die Grundstücksvergabe in Erbpacht als grundsätzliche Hemmschwelle. Es gebe kaum Banken, die bereit seien, dafür Kredite zur Verfügung zu stellen. Eine Kritik an dem aktuellen Verfahren: Das externe Büro habe zuwenig die spezielle Buxtehuder Situation im Blick gehabt und das Verfahren zur Interessenbekundung so gestaltet, als ob es ein Vorhaben in Hamburg gewesen sei.
Ob es als Resümee aus dem jetzigen Verfahren Veränderungen geben muss, ob die Grundstücksvergabe in Erbbaupacht hinterfragt werden muss, lässt sich nicht beantworten. Die Analyse für die Gründe des geringen Interesses laufe noch, erklärt Stadtsprecher Thomas Bücher auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Ergebnisse dazu stehen noch aus.
Allerdings dürfte im Nachgang der Debatte eine Idee der Linken eine Rennaissance erleben: Die Fraktion hatte während der Diskussionen über fehlende Wohnungen vehement verlangt, dass die Stadt selbst oder eine stadteigene Tochter preisgünstige Wohnungen baut. Die entsprechenden Grundstücke dafür, so ein Argument, blieben dann dauerhaft im Besitz Buxtehudes. Die Vergabe als Fläche in Erbbaupacht ist dabei ein Mittelweg, der bei Investoren nicht gut ankommt.
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