Schule neu denken: Wie sich die Halepaghen-Schule verändern könnte
tk. Buxtehude. Wenn das umgesetzt wird, was die Buxtehuder Schul- und Baupolitiker kürzlich während einer gemeinsamen Ausschusssitzung hörten, wird die Halepaghen-Schule (HPS) in einiger Zeit eine andere Schule sein. Nicht nur von der Raumaufteilung, sondern vor allem, was Art und Weise des Lernens und Lehrens betrifft. Gemeinsam mit einem Schulberater und Architekten hatten Eltern, Lehrer, Schüler sowie Vertreter der Stadtverwaltung über die HPS der Zukunft nachgedacht. Schulberater Egon Tegges Credo war dabei: "Wenn der Beton hart ist, ist es vorbei mit der Planung." Damit bei der Sanierung und dem Umbau von Schulen keine folgenschwere Fehler gemacht werden, sei es wichtig, vorher mit denen zu reden, die wissen, wie eine gute Schule aussieht: also mit Lehrern, Eltern und Schülern,
Hintergrund der Überlegungen: Durch die Umstellung von G8 auf G9 (das Abitur wieder nach 13 Schuljahren) entsteht an der HPS zusätzlicher Raumbedarf. Außerdem sind die Räume für die Naturwissenschaften ein Sanierungsfall.
Fakt ist: Die Unterrichtsräume sind allesamt zu klein. Egon Tegge: "Dort ist nur Frontalunterricht möglich." Die Flure seien teilweise zwar breit, doch aus feuerschutztechnischen Gründen dürfen dort keine Kleingruppen arbeiten. Auch die Lehrer benötigen mehr Platz. "Schule ist heute nicht mehr um 13.15 Uhr vorbei", so der Fachmann, der früher selbst eine Schule in Hamburg geleitet hat.
Nach einer Bestandsaufnahme und Besichtigungstouren in andere Schulen hat die Planungsgruppe in intensiven Sitzungen ein neues Raumkonzept für die HPS erarbeitet. Die Jahrgänge fünf bis zehn sollen künftig räumlich zusammengefasst werden. Das heißt etwa für die Klassen fünf bis sieben: Jede Jahrgangsstufe bildet einen sogenannten Cluster mit jeweils fünf gleichgroßen Klassenräumen, die 72 Quadratmeter sein sollen. Zusätzlich gibt es Räume etwa für Gruppenarbeit und einen Teamarbeitsraum für alle Lehrer des Clusters. Die Räume sollen untereinander einsehbar sein. Die Unterrichtsräume für die Klassen acht bis zehn sollen mit 64 Quadratmetern etwas kleiner werden.
Völlig verändert wird die Architektur für die Oberstufe: Eine offene Lernlandschaft ist das Ziel, die mehr an die Uni als an ein altehrwürdiges Gymnasium erinnert. Dabei soll es fünf Seminarräume und eine 150 Quadratmeter große Selbstlernzone mit individuellen Arbeitsplätzen pro Jahrgang geben. Außerdem sind Ruhezonen vorgesehen.
Dass die Naturwissenschaften komplett erneuert werden müssen, ist unstrittig. Als Clou der Neuplanung ist ein Schülerforschungszentrum vorgesehen.
Die Ausschussmitglieder waren von dem Konzept beeindruckt. Es gibt aber einen Haken: Der Landkreis ist der Ansicht, dass der zusätzliche Raumbedarf innerhalb des Schulgebäudes zu erfüllen wäre. Was bedeutet, dass die Kosten für eine umfangreiche Umgestaltung nicht oder nur zu einem geringen Teil übernommen werden.
Im Oktober sollen die Ideen der Projektgruppe mit einer konkreten Machbarkeitsstudie erneut in der Politik vorgestellt werden. Danach will die Stadtverwaltung die Umsetzung und Finanzierung mir dem Landkreis diskutieren. Bis zum Abschluss der Haushaltsberatungen wird es dazu konkrete Zahlen geben.
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