Sportentwicklungsplanung für Buxtehude: "Das wird ein Marathonlauf und kein Sprint"
Abschlussbericht der Sportentwicklungsplanung: Hallenneubau und Kunstrasenplatz haben Priorität
tk. Buxtehude. Der Abschlussbericht der Sportentwicklungsplanung wurde am Montagabend im Schul- und Sportausschuss vorgestellt. Demzufolge müssen unter anderem ein vereinsübergreifender Kunstrasenplatz sowie eine weitere Zweifeldhalle und ein Anbau an die Sporthalle am Schulzentrum Süd realisiert werden. "Das ist kein Sprint, sondern eher ein Marathonlauf", sagte der externe Planer Wolfgang Schabert über die Aufgaben, die in den kommenden Jahren anstehen.
Basis aller Handlungsempfehlungen waren Befragungen der Buxtehuder Bürger, der Vereine und Schulen. In der Planungsgruppe waren neben Politik und Verwaltung ebenfalls die Vereine aktiv. "Die Ergebnisse stehen auf einer breiten Basis", so Schabert.
Zu den Projekten, die vorrangig angegangen werden sollen, gehören aber nicht nur große Investitionen in die Infrastruktur. Die Zusammenarbeit aller Sportvereine untereinander und mit der Stadt soll verbessert werden. Dem räumten alle Planungsgruppen-Mitglieder eine hohe Priorität ein. Zudem soll die Hallenbelegung noch besser geplant und vor allem kontrolliert werden. Einige Sportgruppen, die derzeit noch in den großen Sporthallen trainieren, könnten auch auf andere Räume ausweichen. Wo in der Stadt etwa Platz für Gymnastik oder Fitness-Angebote ist, soll bald herausgefunden werden.
Weil aber zweifelsohne Hallenkapazitäten besonders im Winter fehlen, wird es Investitionen geben müssen. Wobei zentraler Wunsch der Planungsgruppe ist, nicht nur neu zu bauen, sondern einen detaillierten Sanierungsplan für die vorhandenen Hallen zu entwickeln. Dabei dürfte die recht marode Halle Nord ganz oben auf der Liste stehen.
Der Bau einer neuen Zweifeldhalle könnte mit der Investition in ein Sportvereinszentrum einhergehen. Das sollte nach Vorstellungen der Planungsgruppe von den Vereinen getragen werden und Platz vor allem für Fitness- und Gesundheitssport bieten. "Denkbar wäre auch ein vereinseigenes Fitnessstudio", so Schabert.
Ein Zukunftsprojekt - neben Anbau und Neubau von zwei Sporthallen - wäre die Schaffung eines Sport- und Bewegungsparks. Dort würden neben Sportflächen auch Anlagen wie Beachvolleyball oder Soccerfelder und eine Laufstrecke entstehen. Dieser Sportpark wäre nicht nur für Vereine, sondern für alle sportbegeisterten Bürger offen. Ein möglicher Standort - wobei ergebnisoffen gesucht werden soll - wäre das Jahnstadion. Von Seiten der Buxtehuder wurde zudem der Wunsch nach einer beleuchteten Laufstrecke in der Stadt laut.
BSV-Präsident Wolfgang Watzulik stellte im Anschluss an die Ergebnispräsentation die entscheidende Frage: Wie geht es weiter? Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt will die Vorhaben mit der höchsten Priorität - dazu zählt auch der Kunstrasenplatz - schnell mit Kosten und Fakten hinterlegen. Der neue Rat könnte für die Haushaltsberatungen 2017 die ersten Projekte absegnen. Die meisten Projekte mit hoher Priorität sollen in die mittelfristige Finanzplanung aufgenomen werden. Schabert rechnet mit einem Umsetzungsrahmen von rund zehn Jahren.
Worauf die Sportentwicklungsplanung keine Antwort gibt - und geben kann - ist der Ausgangspunkt der Debatte: Braucht Buxtehude eine Multifunktionshalle auf dem Gelände des Schulzentrums Nord, wo neben Sport auch Events möglich sind? Die erste grobe Kostenkalkulation, die von einem Investitionsvolumen von 14 Millionen Euro ausging, war für viele Politiker ein Schock. Sie wollten erst einmal Grundlagen für die weitere Planung haben. Die liegen jetzt vor und das konstruktive Miteinander in der Planungsgruppe soll weiterhin Bestand haben. Die Sportvereine will die Bürgermeisterin im Boot behalten.
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