Stadt Buxtehude macht illegale Wanderarbeiter-Unterkunft dicht
Europa soll grenzenlos und freizügig sein. Eine Kehrseite: Mietwucher und menschenwürdige Unterkünfte für Wanderarbeiter. Die Stadt Buxtehude setzt dagegen ein öffentlichkeitswirksames Zeichen. Sie ließ eine Wohnung im Gebäude des ehemaligen Jähnichen-Möbelhauses an der Cuxhavener Straße in Neukloster räumen. Sieben Erwachsene, vermutlich Wanderarbeiter, und ein Kleinkind lebten dort auf engstem Raum. Wahrscheinlich haben aber wesentlich mehr Menschen dort gewohnt. Die hygienischen Verhältnisse waren katastrophal, ebenso der Brandschutz. Die Stadtverwaltung hat am Montagnachmittag kontrolliert, ob die Räume leer sind.
Der Vermieter zeigte sich kooperativ, ließ nach Auszug aller Personen das Schloss austauschen. Von der starken Überbelegung der Wohnung habe er nichts gewusst, sagt er. Laut Stadtbaurat Michael Nyveld werde die Stadt dennoch prüfen, ob es zu einem Bußgeldverfahren kommt.
Schon seit Längerem ist die Verwaltung alarmiert: Die Fälle, in denen Leiharbeiter unter unwürdigen Bedingungen wohnen, würden zunehmen, so Nyveld. Sogenannte Quartiermeister brächten die Menschen in angemieteten Objekten unter, entzögen sich aber häufig jeder Verantwortung. Weder auf Hygiene noch auf Sicherheit werde geachtet, sagt der Stadtbaurat.
„So etwas dulden wir nicht“, stellt Neuklosters Ortsbürgermeisterin Astrid Bade fest. „Wir möchten die Bürger dafür sensibilisieren, sich zu melden, sobald ihnen etwas Derartiges auffällt.“ Im Fall an der Cuxhavener Straße hatten sich Anwohner gemeldet: Ihnen waren abends häufiger spielende Kinder aufgefallen.
Die Stadt Buxtehude will intensiv gegen illegale Vermietungen vorgehen. Nyveld: „Wir gehen jedem Fall nach und sind präsent.“
Redakteur:Alexandra Bisping |
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