Trampelpfad in Buxtehude: Die Macht der Gewohnheit ist stärker als eine Anordnung
Stadt sperrt Trampelpfad, Bürger nutzen ihn weiter
tk. Buxtehude. Experiment gescheitert: Die Stadt nennt es den Versuch der Fußgängerlenkung zurück auf den Gehweg, eine WOCHENBLATT-Leserin spricht dagegen von einem Schildbürgerstreich. Die Macht der Gewohnheit ist auf jeden Fall stärker als ein paar zarte Pflänzchen, die Fußgänger auf einem Innenstadt-Trampelpfad stoppen sollten.
Entlang der Este in Höhe Hansestraße verläuft der reguläre Fußweg. Kurz vor der Kreuzung mit der Poststraße biegt ein Trampelpfad ab. Das sind 50 Meter durch Natur-Idylle. Fast vergisst der Passant hier, dass er sich mitten in der Stadt befindet. "Hier gehe ich seit Jahrzehnten lang", berichtet die WOCHENBLATT-Leserin.
Vor wenigen Tagen versperrte erst ein Absperrband den Durchgang, dann wurden auf beiden Seiten ein paar junge Weißdorn-Büsche gepflanzt.
Das wiederum muss die Trampelpfad-Nutzer so auf die Palme gebracht haben, dass auf beiden Seiten zwei Pflanzen herausgerissen wurden, sodass jetzt wieder ein Durchkommen ist.
Jörg Rönner, der als Fachgruppenleiter in der Stadtverwaltung für die städtischen Straßen zuständig ist, räumt ein: "Das hat nicht funktioniert." Bevor die restlichen Pflänzchen auch noch rausgerissen werden, sollen die anderswohin verpflanzt werden.
Aber bitte nicht auf den Trampelpfad in unmittelbarer Nähe, der sichtbar als ausgetretener Weg zwischen dem Rasen von der Brücke hinter der Parkstraße Richtung Hansestraße führt.
Einen Vorteil hat die Wiederfreigabe des Trampelpfads: Der war sogar Bestandteil des offiziellen Buxtehuder Estewanderwegs. Das gelbe Hinweisschild "W1", das an einem der Bäume hängt, muss also nirgendwo anders angebracht werden.
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