Unterrichtsversorgung bleibt ein Problem
Kultusministerin lobt Erfolge / CDU und Elternverbände üben Kritik
tk. Landkreis. Wo kommen neue Lehrer her? Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) hat zu Schuljahresbeginn angekündigt, dass das Land eine Initiative startet, wie mehr Lehrkräfte gewonnen werden können. Die Unterrichtsversorgung und die Sicherung des Pflichtunterrichts habe für die Landesregierung "höchste Priorität.
Der Aktionsplan aus Hannover sieht unter anderem vor, dass Quereinsteiger künftig auch an Grundschulen unterrichten dürfen. Auch der Quereinstieg in den Vorbereitungsdienst für das Lehramt wird erleichtert. Bislang konnten sich Bewerber ohne Lehramtsstudium nur für den Vorbereitungsdienst bewerben, wenn eines ihrer Fächer ein sogenanntes Bedarfsfach war. Diese Einschränkung entfällt künftig. Ganztagsschulen sollen dadurch entlastet werden, dass sie einfacher mit außerschulischen Kooperationspartnern zusammenarbeiten können. Dadurch werden mehr reguläre Lehrerstunden frei.
Laut Kultusminsterium hat das Land zum neuen Schuljahr insgesamt 2.700 Stellen an allgemeinbildenden Schulen ausgeschrieben. 2.040 Stellen sollen davon besetzt worden sein. Heiligenstadt spricht von einer "bundesweiten Herausforderung". Es gebe mehr Nachfrage als Lehrkräfte zur Verfügung stehen.
Heftiger Widerspruch kommt von Kai Seefried, schulpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion. Die Unterrichtsversorgung sinke im neuen Schuljahr noch weiter ab. Sie werde voraussichtlich unterhalb des Prognosewertes von 98 Prozent liegen. Seefried geht davon aus, dass an vielen Schulen auch Pflichtunterricht ausfallen werde. Die CDU hatte schon vor längerem ein Konzept zur Sicherung der Unterichtsversorgung gefordert. Das liege immer noch nicht vor, bemängelt er.
Kritik kommt auch vom Verband der Elternräte an Gymnasien. Der Aktionsplan aus Hannover sei wie ein Flächenbrand. Ein Feuer werde ausgetreten und zwei neue entstehen. Weil landesweit täglich Schulstunden ausfallen, sei es "verwerflich", dass kein tragfähiges Konzept vorliege. Dr. Oliver Gossel, Vorsitzender des Verbands: "Gebetsmühlenartig wird ein Mangel als Erfolg verkauft."
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