Runder Tisch S-Bahn
Verbesserungen der S-Bahnlinie 5 im Landkreis Stade
Unzuverlässiger Schienenverkehr: Den kritischen Fragen der CDU Buxtehuder Landtagsabgeordneten Birgit Butter haben sich die Verantwortlichen im Rahmen eines "Runden Tisches" gestellt.
„Verspätungen und Zugausfälle bei der S-Bahn und beim Start Unterelbe nerven die Pendlerinnen und Pendler im Landkreis Stade nach wie vor“, weiß Birgit Butter aus vielen Gesprächen mit Bürgern und Bürgerinnen. Daher hatte die CDU-Politikerin die Verantwortungsträger bereits im vergangenen Jahr erstmals zu einem „Runden-Tisch S-Bahn“ eingeladen. Damals wurden merkliche Verbesserungen durch die neue S-Bahnlinie 5 in Aussicht gestellt. Nun hat Butter dieselben Experten zu einem Folge-Gespräch eingeladen.
Unter den Teilnehmern waren unter anderem Lars Kappel, Leiter der Bahntochter Start Unterelbe, Falk Fehsenfeld, Leiter des Bereichs Angebot bei der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG), Karsten Leist, Geschäftsführer Verkehrsgesellschaft Nord-Ost-Niedersachsen, Dirk Thamm, Bereichsleiter Schienenverkehr/Planung Hamburger Verkehrsbund sowie Kristina Thaiß, Leitung Instandhaltungsmanagement Deutsche Bahn Bezirk Hamburg.
Die S-Bahn Hamburg wurde vertreten von André Schwarz, Geschäftsführer für Produktion und Technik bei der S-Bahn Hamburg. Er stellte Zahlen und Fakten vor, die eine Pünktlichkeit der S 5 in diesem Jahr von 95,6 Prozent belegen. Schwarz: „Das bedeutet eine Steigerung in der Pünktlichkeit um mehr als einen halben Prozentpunkt im Vergleich zum Vorjahr.“ Im Vergleich zu den übrigen Linien sei die S 5 die pünktlichste Linie der S-Bahn Hamburg.
Das subjektive Empfinden der Fahrgäste sei jedoch anders, so Butter. "Weichenstörungen, Bahnübergangsstörungen, Stellwerkstörungen, Personen im Gleis – dazu noch eine mangelhafte Kommunikation – sind nach wie vor an der Tagesordnung."
Probleme solcher Art würden jedoch mit einem neuen Liniennetz nicht beseitigt, konterte André Schwarz. Lediglich die Auswirkungen, wie z.B. Folgeverspätungen, könnten und sollten durch das neue Liniennetz reduziert werden.
Butter monierte zudem, dass Zugausfälle in der Pünktlichkeitsquote nicht berücksichtigt werden. „Die Zahl der nicht gefahrenen Kilometer auf der Strecke zwischen Stade, Buxtehude und Hamburg-Hauptbahnhof ist aber deutlich gestiegen", so die Landtagsabgeordnete. Die Ausfallkilometer auf diesem Streckenabschnitt hätten laut der S-Bahn Hamburg aufgrund von externen, also nicht von der Bahn verschuldeten Ursachen im Jahr 2024 stark zugenommen. In diesem Jahr gebe es demnach im Vergleich zu 2023 insgesamt 116 Prozent mehr Zugausfallkilometer. Die Gründe: Personen im Gleis (insbesondere zwischen den Haltestellen Elbbrücken und Wilhelmsburg und 20 Prozent mehr Personen im Gleis in Neu Wulmstorf und Buxtehude), umgestürzte Bäume und Äste auf dem Gleis zwischen Neugraben und Stade, aber auch zahlreiche Bahnübergangsstörungen im Süden Hamburgs.
„Diese Störungsquellen, die wir als Kommunalpolitiker in der Hand haben und beeinflussen können, sollten wir prüfen und schleunigst angehen“, so Butter, die auch Mitglied im Rat der Hansestadt Buxtehude ist.
Ziel der Deutschen Bahn sei es, so Kristina Thaiß, zwischen Buxtehude und Hausbruch die Bahnübergänge Adamczak und Landscheide zu schließen. „Die beiden Bahnübergänge werden jeweils lediglich landwirtschaftlich genutzt. Die Umwege, die Traktoren fahren müssten, sind den Landwirten zumutbar.“
Die Hansestadt Buxtehude, vertreten am Runden Tisch durch den Ersten Stadtrat Ralf Dessel müsste hier aktiv werden und eine sog. „Auflassung der Bahnübergänge“ prüfen. Zugunsten eines besser fließenden Bahnverkehrs wäre dies eine geeignete Maßnahme. Darüber hinaus sagte die S-Bahn Hamburg ein Konzept zur Bezaunung zu, um die Störquelle „Personen im Gleis“ in Neu Wulmstorf und Buxtehude zu minimieren.
Butter: „Es muss massiv in die Infrastruktur wie Gleise, Weichen, Stellwerke, investiert werden, hier ist der Bund und die Deutsche Bahn buchstäblich am Zug. Die Maßnahmen zur Minimierung von Störungsquellen, die wir vor Ort in der Hand haben, sollten wir umgehend ergreifen – damit die S-Bahn und der Start Unterelbe zuverlässiger fahren kann und ein Umsteigen von Auto auf die Bahn attraktiv wird.“
In einem Jahr werde sie erneut zum Runden Tisch einladen, um die Beteiligten nicht aus der Verantwortung zu lassen, so die Landtagsabgeordnete.
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