Vorschriften für Hafenausbaggerung: "Der Kreis hat dazugelernt"
Hafenausbaggerung: WOCHENBLATT-Leser erinnert an Problem bei ähnlicher Aktion
tk. Buxtehude. "Von offizieller Seite werden die Giftstoffkonzentrationen in der Este häufig bagatellisiert", kritisiert WOCHENBLATT-Leser Jörg Jennrich. Und lobt daher den Landkreis Stade, der für die jetzt anstehende Hafenausbaggerung in Buxtehude die Hürde für die Genehmigung höher gelegt hat (das WOCHENBLATT berichtete). Jennrich erinnert daran, dass es nach seiner Überzeugung bei der Ausbaggerung am Nordviver vor einigen Jahren Probleme gegeben hatte.
Ende 2012 wurde Schlamm aus dem Nordviver gebuddelt und auf dem Gelände für die Parkplatz-Erweiterung an der Hansestraße abgelagert. Dagegen hatte Jennrich massiv protestiert. Er hatte einen starken Ammoniakgeruch wahrgenommen. Weil er das Baggergut für gefährlich hielt, hatte er sogar Bürgermeister und Landrat angezeigt. Die Verfahren wurden aber eingestellt. Das WOCHENBLATT hat angesichts der Hafen-Ausbaggerung jetzt nachgefragt: Was ist mit dem Baggergut aus dem Nordviver passiert?
Jennrich hatte sich damals ans niedersächsische Umweltministerium gewendet. Dort lag, laut Sprecherin Dunja Rose, schließlich auch die fachaufsichtliche Begleitung. Das Ministerium hatte, nach Jennrichs Intervention, beim Kreis Ende 2013 nachgefragt. Es sei, so die Antwort aus Stade, zu keinen Problemen während der Ablagerung gekommen. Mitte Mai 2013 wurden rund 400 Kubikmeter Schlamm von einem zertifizierten Entsorgungsunternehmen abgefahren. Es wurden sowohl Schwermetalle als auch Sulfate und organische Rückstände festgestellt. Allerdings, so das Ministerium nach Durchsicht der Akten, in unbedenklicher Größenordnung.
Im März 2014 hatte das Entsorgungsunternehmen Dörner dem Umweltministerium mitgeteilt, dass das Aushubmaterial in einer Siebanlage behandelt worden sei. Die feinsten dabei herausgefilterten Partikel, die mit Schadstoffen belastet waren, sind auf die Deponie Selmsdorf (ehemals Deponie Schönberg) gekommen.
"Es waren keine Mängel erkennbar", so Sprecherin Dunja Rose. "Zum Glück hat die Kreisverwaltung Konsequenzen gezogen", sagt Jörg Jennrich.
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