Hundesteuer in Buxtehude erhöht
Warum nur Hundebesitzer zahlen müssen

In Buxtehude zahlen Hundebesitzer für jeden Ersthund unabhängig von der Rasse die gleichen Steuern. | Foto: Adobe Stock /  Kate
  • In Buxtehude zahlen Hundebesitzer für jeden Ersthund unabhängig von der Rasse die gleichen Steuern.
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Ab 2025 müssen Hundebesitzer in Buxtehude tiefer ins Portemonnaie greifen: Nach intensiver Diskussion hat der Rat der Hansestadt beschlossen, die Hundesteuer zu erhöhen. Damit zahlen die Buxtehuder ab kommenden Jahr  88 Euro (bisher 76 Euro) jährlich für den ersten Hund, 104 Euro für den zweiten gleichzeitig gehaltenen Hund (bisher 92 Euro) und für jeden weiteren 119 Euro (bisher 107 Euro).
Unter bestimmten Bedingungen ist jedoch eine Ermäßigung der Steuer auf 50 Prozent möglich. 

Auch in anderen Gemeinden des Landkreises Stade ist die Hundesteuer ein Thema. In Drochtersen sollen Hundehalter für ihr Tier in Zukunft 76 statt bislang 50 Euro jährlich zahlen. Der zweite Hund kostet dann 120 statt 80 Euro, jeder weitere 160 statt 124. In Oldendorf auf der Stader Geest zahlen Hundehalter zurzeit für ihren ersten Hund 45 Euro pro Jahr. Damit liegt die Kommune unter dem Durchschnitt. Diskutiert wird jetzt eine Erhöhung auf 72 Euro. 

Warum aber müssen Hundebesitzer überhaupt Steuern zahlen, während Pferde- und Katzenbesitzer unbehelligt bleiben? Das wollte das WOCHENBLATT von der Hansestadt Buxtehude und der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten wissen. Die ungleiche Behandlung der Tierhalter begründet Thomas Bücher, Pressesprecher der Hansestadt Buxtehude, mit dem Aufwand, den die Verwaltung mit der Besteuerung habe.

"Historisch wurde ein Hund als Luxus angesehen und deshalb besteuert", erklärt Holger Falcke, Samtgemeinde-Bürgermeister von Oldendorf-Himmelpforten. "Ausnahmen gibt es für Jagd- und Hütehunde, also Tiere mit einer Funktion." Thomas Bücher ergänzt, dass die Hundesteuer früher unter anderem eingeführt worden sei, um sicherzustellen, dass nur Leute Hunde halten, die sich das auch leisten können. Heute diene sie jedoch dazu, kommunale Aufgaben zu finanzieren, die durch die Hundehaltung entstehen. Dazu gehöre z.B. die Beseitigung von Hundekot und die Pflege von Grünanlagen. 

Katzen hingegen seien ihren Besitzern nicht so leicht wie Hunde zuzuordnen, weil die freiheitsliebenden Tiere nicht immer an einen Haushalt gebunden seien. Das mache eine Registrierung und Kontrolle schwierig. Außerdem, so Bücher, könnte eine Katzensteuer dazu führen, dass mehr Katzen ausgesetzt werden, was ethische und tierschutzrechtliche Probleme verursachen würde.

Ebenso schwierig sei eine pauschale Besteuerung der Pferdehaltung, weil Pferde oft eine wirtschaftliche Bedeutung für ihre Besitzer haben, beispielsweise in der Landwirtschaft oder im Tourismus. Zudem würde eine Pferdesteuer zu finanziellen Belastungen für Reitvereine führen, die diese Kosten schwer auf ihre Mitglieder umlegen könnten. Die Folge wäre, dass Vereine schließen oder Pferdehalter ihre Tiere ins Umland verlagern, wo es günstiger ist.

Die Sätze für die Hundesteuer wird im Rahmen der kommunalen Finanzhoheit von den Gemeinden und Städten festgelegt. "Bereits innerhalb einer Samtgemeinde gibt es deshalb unterschiedliche Sätze", erklärt Holger Falcke. "Die Kommunen haben dabei die Möglichkeit, unterschiedliche Rahmenbedingungen wie ländliche oder urbane Strukturen zu berücksichtigen. Ein ordnungsrechtliches Element ist in den vergangenen Jahren mit der Kampfhundesteuer hinzugekommen." 

Für Kirsten Schnell, Hundehalterin und Besitzerin einer Hundeschule in Buxtehude, ist die Steuererhöhung nachvollziehbar: "Ich habe in den vergangenen 25 Jahren keine Erhöhung zahlen müssen, während alle anderen Kosten gestiegen sind", sagt sie.  Auch von ihren Kunden und Kundinnen habe sie noch keine negativen Reaktionen auf die Erhöhung der Hundesteuer gehört. "Wer sich einen Hund anschafft, weiß, dass er Steuern zahlen muss", so Kirsten Schnell.

Das Wochenblatt fragt seine Leser

Liebe Leserinnen und Leser, wie ist Ihre Meinung? Halten Sie die Hundesteuer und auch eine Erhöhung für gerechtfertigt? Sollte die Haltung anderer Haustiere ebenfalls besteuert werden?
Schreiben Sie uns an red-bux@kreiszeitung.net.

Sollte die Haltung anderer Haustiere ebenfalls besteuert werden?
Redakteur:

Nicola Dultz aus Buxtehude

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