Buxtehuder geht in die Uckermark
Zurück in die alte Heimat als Bürgermeister

Klemens Kowalski | Foto: Die Linke
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Die Freude beziehungsweise die Vorfreude auf das Kommende, ist Klemens Kowalski anzumerken. Am Sonntag in der vergangenen Woche wurde er in Strasburg in der Uckermark in einer Stichwahl gegen einen AfD-Kandidaten zum Bürgermeister gewählt. Mit seiner Familie wird er Buxtehude verlassen und in seiner alten Heimat einen neuen Lebensabschnitt starten. Im Rathaus in Strasburg, wo er jetzt als Chef einzieht, hat Kowalski seine Verwaltungslaufbahn begonnen. Es ist für ihn der zweite und nach 2018 jetzt erfolgreiche Anlauf, Verwaltungschef der Kleinstadt in der Uckermark mit ihren rund 4.500 Einwohnerinnen und Einwohnern zu werden. "Ich finde das megagut", sagt Klemens Kowalski über seine private wie berufliche Zukunft.

Der Politiker der Linken, der seit vielen Jahren im Buxtehuder Rat sitzt, wurde im Wahlkampf von SPD und der Linken unterstützt. Sein Parteibuch hat er vor der Wahl aber abgegeben. Kowalski will nicht der von der Linken, sondern der für möglichst viele sein.

2018, bei seiner ersten Kandidatur, war er noch auf sich allein gestellt. Dieses Mal habe er "ein tolles Team" im Wahlkampf gehabt. Er war natürlich selbst auch immer wieder vor Ort. "Gefühlt habe ich an jedem Gartenzaun gestanden", sagt er.

In den ersten Monaten seiner Amtszeit will Klemens Kowalski vor allem Netzwerke knüpfen - mit Vereinen, Verbänden, Politik und Mitarbeitenden im Rathaus. "Ich will Vertrauen aufbauen", sagt er. Um Vertrauen werben auch deshalb, weil seine Vorgängerin per Bürgerentscheid abgewählt wurde. Wer Artikel aus der dortigen Presse zum Abwahlverfahren der Ex-Bürgermeisterin Heike Hammermeister-Friese liest, fühlt sich an an die Querelen in Buxtehudes Nachbargemeinde Apensen erinnert.

Kowalski, der Bundesbeamter ist und derzeit noch in Hamburg arbeitet, wird in Strasburg konkrete Themen angehen, die er aus Buxtehude bestens kennt. "Unter anderem müssen Schulen und Sportstätten saniert werden", sagt er. Diese Buxtehuder Millionen-Projekte haben einen Gutteil der politischen Diskussionen in der Hansestadt ausgemacht.

Jenseits seiner künftigen Aufgaben ist die Rückkehr in den Ort seiner Kindheit und Jugend für Klemens Kowalski auch ein Neuanfang, den er ganz bewusst mit seiner Familie gesucht hat. "Für meine Kinder ist das besser", sagt er. "Ich freue mich für sie, dass sie dort aufwachsen können." Buxtehude, fügt er hinzu, sei viel zu teuer geworden. Vor allem was Mieten und Immobilienpreise betreffe. Bauland in Strasburg koste zwischen 42 und 51 Euro für den Quadratmeter. Die Mieten beginnen bei 5,20 Euro - in Buxtehude gebe es dafür nicht einmal eine abgerockte Bude. In Strasburg sieht er viel Potenzial: Autobahnnähe und ein Bahnhof, viel Natur, aktive Vereine - "man könnte von Goldgräberstimmung sprechen".

Bis zur politischen Sommerpause wird Klemens Kowalski in Buxtehude noch im Rat aktiv sein. Ab September ist er dann Bürgermeister in Strasburg. Wer ihn aus Buxtehude besuchen will, sollte über mögliche Folgen nachdenken: "Die Hälfte aller Touristen, die nach Strasburg kommt, möchte am liebsten bleiben", sagt Klemens Kowalski.

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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