Flechten: ungeliebter Gast auf dem Grundstück
(lt). Auf den ersten Blick sieht es aus, als hätte jemand ein Kaugummi nach dem anderen einfach auf den Boden gespuckt. Doch bei den weißen Flecken auf den Steinen auf Terrasse und Auffahrt handelt es sich nicht um Kaugummis, sondern um Flechten - eine symbiotische Lebensgemeinschaft aus Pilzen und Algen, die als eigene Lebensform gilt.
Obwohl Flechten nichts kaputt machen, stören sich viele an der fleckigen Optik auf den Steinen, weiß auch Olaf Karnatz, Landschaftsgärtner aus Bliedersdorf. In seinen Beratungen geht es häufig um das Flechtenproblem, das insbesondere an feucht-schattigen Stellen auftritt.
Vor allem Beton sei anfällig für den Flechtenbefall und schwieriger zu reinigen als zum Beispiel Klinker- oder Natursteine, sagt Karnatz.
Mit dem Hochdruckreiniger oder mit der Drahtbürste könne man leicht die Oberfläche beschädigen und den Weg für neuen Befall frei machen. Der Fachmann rät daher, bei der Bekämpfung der Flechten lieber auf biologisch abbaubare Mittel aus dem Fachhandel zurückzugreifen. Auch von Hausmitteln wie Natron, Essig oder Zitronensäure rät Karnatz ab, weil sie Steine und Umwelt schädigen können.
Wer sich an der Optik nicht stört, sollte beachten, dass starker Flechtenbewuchs sich bei feuchter Witterung zu glitschigen Belägen entwickeln kann. Dann besteht erhöhte Sturzgefahr.
An Bäumen richten übrigens weder Moos noch Flechten irgend einen Schaden an. Sie nutzen die Rinde lediglich als Untergrund, um sich darauf festzuhalten. Eine Bekämpfung ist also nicht erforderlich.
Auch interessant: Flechten können sogar im Weltraum überleben. Bestimmte Arten überlebten etwa zwei Wochen die lebensfeindlichen Bedingungen außerhalb der Erdatmosphäre mit starken Temperaturschwankungen und hoher UV-Strahlungsintensität.
Redakteur:Lena Stehr |
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