Maßnahme im Bereich Altländer Straße gestartet
Mit dem Greifvogel Krähen vertreiben
Die Hansestadt Buxtehude hat für den Bereich Altländer Straße eine Falknerin beauftragt, um gegen den von Saatkrähen verursachten Lärm und Schmutz vorzugehen. Obwohl die Saatkrähe unter Schutz gestellt ist, hat die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Stade in diesem Fall eine Genehmigung erteilt, sogenannte Vergrämungsmaßnahmen vorzunehmen.
Die Vergrämung erfolgt unter Leitung der Falknerin Leonie Johland. Bis August fliegt ihr Greifvogel seine Einsätze zwischen Andersenstraße, Altländerstraße und Nebenstraßen. Der zuständige Sachbearbeiter der Hansestadt Buxtehude, Jörn Pöpke, bittet um Verständnis und um Unterstützung: „Es wird während des Einsatzes zu verstärkter Lärmbelästigung durch die Krähen kommen. Ich bitte die Anwohnerinnen und Anwohner außerdem, die Wildvögel nicht zu füttern.“
Um auch das Nahrungsangebot für die Krähen weiter zu begrenzen, würden die derzeit offenen städtischen Abfallbehälter im Einsatzgebiet mit einer Schließfunktion nachgerüstet, so Pöpke weiter. Ziel ist es, die Krähen vom Spielplatz Andersenstraße an die von der Stadt ausgewiesenen Ersatzhabitate am westlichen und nordwestlichen Stadtrand von Buxtehude zu verlagern.
Auf eine Besonderheit weist der Experte hin: „Bei den zu vergrämenden Tieren handelt sich nur um einen Teil der Kolonie. Die Umsiedelung einer etablierten Krähenpopulation – auch mit einem Greifvogel – ist nicht so ohne weiteres möglich.“ Jörn Pöpke kündigt außerdem an, dass die Entwicklung des Projektes weiter naturschutzfachlich betreut werde, eine Erfolgskontrolle finde gegen Ende des Jahres statt.
Bei der Saatkrähe (Corvus frugilegus) handelt es sich um eine besonders geschützte Art die nicht dem Jagdrecht unterliegt und deren Schutzstatus ebenso für ihre Brutstätten (Nester) gilt. Mittlerweile hat sich in der Buxtehuder Innenstadt eine Kolonie mit derzeit ca. 290 Nestern angesiedelt. Zudem werden hierdurch jeden Abend weitere hundert Jungkrähen (Singles) angezogen, die auf den sogenannten „Schlafbäumen“ die Nacht verbringen.
Krähenlärm führte zu Beschwerden der Anwohnerschaft
Der Krähenlärm und die durch die Vögel verursachten Verschmutzungen haben in den letzten Jahren verstärkt zu Beschwerden aus der Anwohnerschaft geführt. Aufgrund des Schutzstatus der Krähen konnten nicht ohne weiteres Vergrämungsmaßnahmen eingeleitet werden. Die Hansestadt Buxtehude hat daher in Zusammenarbeit mit einem biologischen Institut die Entwicklungen der Population in den letzten Jahren verfolgt und nach naturschutzkonformen Lösungsmöglichkeiten dieses Konfliktes gesucht.
In Abstimmung mit der Untern Naturschutzbehörde des Landkreises Stade wurde jetzt ein Konzept entwickelt, das eine Vergrämung von Krähen in unmittelbarer Nähe eines Spielplatzes vorsieht. Für Fragen stehen steht Jörn Pöpke von der Fachgruppe Straßen und Grünanlagen der Hansestadt Buxtehude, Tel. 04161-5026622, zur Verfügung.
Auch Möwen könnten so vergrämt werden
Nicht nur Krähen erzeugen allerhand Lärm, auch die Möwe hat es sich in Buxtehude gemütlich gemacht und verbreitet lauten Möwengeschrei. Nach Einschätzungen des Experten könnten auch Möwen mithilfe des Greifvogels vergrämt werden. Die Frage sei allerdings, wie erfolgreich das Vorgehen wäre, solange Möwen durch ein Überangebot von Nahrungsmitteln angelockt werden. Es gebe Bereiche in der Stadt, Es gibt Bereiche (zum Beispiel der Bereich Sagekuhle), in denen täglich Unmengen von Futter ausgebracht werden, die in besonderer Weise Möwen anlocken. So werde derzeit erwogen, an den markanten Stellen Schilder aufzustellen, die darauf hinweisen, dass Möwen nicht gefüttert werden sollten.
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