Notfall am Bahnhof - was tun?
Nach WOCHENBLATT-Artikel über Unglück: Wie funktioniert die Notrufsäule?
(ab). Gedränge oder Schlägerei am Gleisrand, ein Betrunkener, der zu dicht an der Kante zum Gleisbett steht: Dass ein Mensch an einem Bahnhof auf die Gleise fällt, kann leicht passieren, kürzlich geschehen am S-Bahnhof in Neu Wulmstorf. Dort war ein Rollstuhlfahrer mit seinem Rolli auf die Gleise gestürzt (das WOCHENBLATT berichtete). Für solche Fälle stehen Notruf- und Info-Säulen an den Bahngleisen bereit.
155 Säulen befinden sich an Bahnhöfen, die von Hamburger S-Bahnen genutzt werden, davon 19 zwischen Neugraben und Stade. „Je nach Fahrgastaufkommen und Anzahl der Bahnsteigzugänge ist jede Haltestation mit mindestens einer Kommunikationssäule ausgestattet“, erklärt Sabine Brunkhorst, Sprecherin der Deutschen Bahn. Auf jede dieser Säulen sei eine Überwachungskamera gerichtet. „So können sich die Mitarbeiter im Servicecenter im Notfall einen ersten Eindruck über die Situation vor Ort verschaffen.“
Wird der Notrufknopf betätigt, läuft ein Signal bei der „3-S-Zentrale“ - 3-S steht für Service, Sicherheit und Sauberkeit - auf. Anschließend löst der zuständige Fahrdienstleiter über den Sammelruf des Zugbahnfunks den Notruf aus.
„Alle Signale im Bereich des Fahrdienstleiters werden auf Rot gestellt“, erläutert Brunkhorst. Sollte ein Zugführer nicht mehr rechtzeitig bremsen können und ein rotes Signal überfahren, werde automatisch eine Bremsung des Zuges eingeleitet. Die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn informiert anschließend die Polizei über die Lage. Jede Woche werden die Säulen gewartet. „Leider gibt es hin und wieder Missbrauch und Vandalismus“, so die Sprecherin.
Neben dem Notknopf befindet sich noch ein Info-Knopf, über den der Fahrgast Informationen über Fahrzeiten und Änderungen erfragen kann.
Redakteur:Alexandra Bisping |
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