Gesundheitsfördernde Form der Mobilität
Radfahren wirkt sich in mehrfacher Hinsicht positiv auf Körper und Geist aus
(pd-f). Fahrradfahren ist nicht nur eine kostengünstige, umweltfreundliche Form der Mobilität, sondern auch gut für die Gesundheit. Warum sich bereits eine halbe Stunde Radfahren positiv auf Leib und Seele auswirkt, erklären die Experten vom "pressedienst-fahrrad":
Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems
Regelmäßige körperliche Aktivitäten verringern das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Die Weltgesundheitsorganisation WHO sagt, dass bereits fünfmal in der Woche 30 Minuten Bewegung dem Bewegungsmangel und den daraus resultierenden Zivilisationskrankheiten entgegenwirken. „Radfahren stärkt das Herz. Bereits 33 gefahrene Kilometer pro Woche sollen das Risiko für koronare Herzerkrankungen halbieren“, weiß Jasmin Schejbal vom Fahrradhersteller Winora. Der Blutkreislauf kommt in Schwung, was das Schlagvolumen des Herzens erhöht und die Pumpleistung beruhigt. Außerdem wird das Blutvolumen des Herzens vergrößert. Als Nebeneffekt wird Cholesterin abgebaut, was eine Verkalkung der Blutgefäße verhindert. „Davon profitieren auch E‑Biker“, so Schejbal.
Gut für das Immunsystem
Diverse Studien haben dokumentiert, was Radprofis in der Praxis beweisen: Körperliche Belastung und Erholung an der frischen Luft erhöhen die Leistungsfähigkeit des Immunsystems. „Es ist äußerst wirksam, sich unterschiedlichen Kälte- und Wärmereizen auszusetzen. Das stärkt das Immunsystem und macht widerstandsfähiger gegen Erkältung“, bekräftigt Dauerradfahrer Volker Dohrmann vom Radhersteller Stevens Bikes. Hinzu kommt, dass bei Bewegung an der frischen Luft mehr Licht über die Netzhaut aufgenommen wird, was die Vitaminproduktion fördert und die Abwehrkräfte stärkt.
Verbesserung der Funktion der Atemwege
Die Lungenfunktion profitiert vom rhythmischen, zyklischen Charakter des Radfahrens. Die Lungen werden dauerhaft mit Sauerstoff versorgt und die erhöhte Atemfrequenz stärkt die umliegenden Muskeln. Eine trainierte Lunge pumpt mehr Luft aus den Lungenflügeln, wodurch mehr sauerstoffreiche Luft nachströmen kann.
Reduziert Rückenleiden
Rückenschmerzen rühren meist daher, dass die Muskulatur im Rumpfbereich zu schwach ausgebildet ist. Dazu kommen schlechte Bewegungsgewohnheiten und falsche Sitzhaltungen am Arbeitsplatz. Für einen gesunden, stabilen Rücken sind gerade die tiefer liegenden, kleinen Muskeln zwischen den Wirbeln wichtig – und die werden durch Radfahren gestärkt. „Wichtig ist dabei die richtige Sitzhaltung: Der Oberkörper sollte etwas nach vorne geneigt sein, damit der Körperschwerpunkt möglichst über den Pedalen liegt“, erklärt Sebastian Marten vom Hersteller MTB Cycletech. Außerdem könne das regelmäßige Pedalieren dafür sorgen, dass chronische Rückenschmerzen gelindert werden.
Hilft gegen Depressionen
Bereits 30 Minuten Radfahren genügen, um reichlich Endorphine auszuschütten. Sie sind dafür verantwortlich, dass sich Radler entspannter fühlen und weit weniger an Depressionen leiden als Nichtsportler. Das belegt eine Studie der Universitätsklinik Tübingen.
Schützt die Gelenke
Die zyklische Be- und Entlastung der Gelenke sorgt dafür, dass diese besser mit Nährstoffen versorgt und Abbauprodukte entsorgt werden. „Besonders die Knie sind beim Radfahren viel weniger belastet als etwa beim Laufsport“, erklärt Tim Weingarten vom Ergonomiespezialisten Ergon. Selbst Menschen mit bereits geschädigten Gelenken können mitradeln – oder alternativ zum Liegerad greifen.
Stimuliert das Gehirn
Beim Radfahren kommen die besten Ideen – Albert Einstein oder Arthur Conan Doyle sind nur zwei Beispiele von bekannten Persönlichkeiten, die sich gerne aufs Rad schwangen. Das liegt daran, dass die Bewegung die Hirndurchblutung anregt, was zu einer besseren Verzweigung der Nervenzellen führt. Das Gehirn wird so leistungsfähiger.
Verbessert die Koordination
Lenken, Pedalieren, Umschauen, Konzentrieren: Radfahren stellt komplexe motorische Anforderungen. „Zudem werden verschiedene Formen der Wahrnehmung geschult, was gerade bei Kindern die Koordinationsfähigkeit und das Gleichgewicht stärkt“, erklärt Guido Meitler vom Kinderradhersteller Puky.
Hilft beim Fettabbau
Ausdauertraining ist eine effektive Methode zum Fettverbrennen. Beim Fahrradfahren kann man sowohl aerobes, intensives, als auch Intervalltraining absolvieren. Bei der Trainingssteuerung helfen entsprechende Leistungsmesser.
Verbessert den Schlaf
Wissenschaftler der Universität Oregon stellten fest, dass gerade die Leicht- und Tiefschlafphasen bei aktiven Menschen deutlich besser sind. Dabei ist aber Sport nicht gleich Sport. Radfahren bietet sich insbesondere für Menschen an, die ihre Aktivität in den Abendstunden betreiben. Ausdauersportarten verbessern die Schlafqualität, weil es hier im Gegensatz zu z. B. Ballsportarten nicht um Sieg oder Niederlage geht. Der Körper wird weniger in Aufregung versetzt und schüttet weniger Hormone aus, was das Einschlafen erleichtert. (
Eine Stunde Bewegung
Kinder ab sechs Jahren sollten sich mindestens eine Stunde am Tag bewegen. Doch während des Lockdowns haben viele Kinder und Jugendliche deutlich weniger Sport getrieben, wie eine Untersuchung des Instituts für Technologie und der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe zeigt.
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