Diese Rübe hat es in sich
Rote Bete ist das heimische Superfood
(nestle). Früher war die Rote Bete als blutbildende Heilpflanze beliebt. „Besonders in Zeiten, in denen ein Mangel an vielen Nahrungsmitteln herrschte, war sie als guter Nährstofflieferant gefragt“, sagt Dr. Annette Neubert, Ernährungswissenschaftlerin im Nestlé Ernährungsstudio, „denn Rote Bete ist sehr genügsam. Sie wächst auch in ungünstigen Lagen, hat keine besonderen Ansprüche an den Boden und kann problemlos über den Winter gelagert werden.“ Damals wie heute zeichnet sich Rote Bete durch ihre Inhaltsstoffe aus. Heute erfreut sich das Superfood aufgrund seiner vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten als Grundlage außergewöhnlicher Gerichte zunehmender Beliebtheit.
Das Wurzelgemüse ist verhältnismäßig reich an Eisen und Folsäure. „Eine Portion Rote Bete (200 Gramm, roh) deckt knapp 15 Prozent der empfohlenen Tagesmenge an Eisen und mehr als 40 Prozent der pro Tag empfohlenen Folsäuremenge“, erklärt Dr. Annette Neubert. „Das enthaltene Eisen ist zum Beispiel wichtig für die Blutbildung. Jedoch kann unser Körper pflanzliches Eisen schlechter verwerten als tierisches. Die Verwertung von pflanzlichem Eisen kann durch Vitamin C, beispielsweise mit einem Glas Orangensaft zur Rote-Bete-Mahlzeit, verbessert werden.“ Folsäure trägt ebenfalls zur normalen Blutbildung bei und spielt eine wichtige Rolle bei der Zellteilung. Die Rote Bete verdankt ihre markante rote Farbe übrigens dem Farbstoff Betanin, der zur Gruppe der Betacyane gehört. Diese zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen, welche zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzen.
Die Rote Rübe lässt sich vielfältig verwenden: als Gemüsebeilage, in Suppen und Eintöpfen, aber auch als Rohkost in Salaten. Die Knolle sollte prall und fest sein sowie eine unbeschadete Schale aufweisen. Es empfiehlt sich, die Rote Bete mit Schale zu garen, bevor sie verarbeitet wird. Dadurch löst sich die Schale fast von selbst. Beim Anschneiden gibt die Rote Bete viel Saft ab, welcher stark färbt. Falls rote Flecken auf der Kleidung entstehen, hilft es, diese sofort mit Seife in heißem Wasser auszuwaschen, da der Farbstoff nicht sehr hitzestabil ist. Die Rote Bete kann im Gemüsefach des Kühlschranks etwa zwei bis vier Wochen gelagert oder in gedünsteter Form etwa zehn bis zwölf Monate tiefgefroren werden.
Vom Verzehr roher Roter Bete wird häufig abgeraten, da das Gemüse im rohen Zustand gesundheitlich bedenkliche Stoffe enthalten soll. „Rote Bete weist ungekocht einen vergleichsweise hohen Gehalt an Oxalsäure auf, was die Calciumaufnahme beeinträchtigen kann. Patienten mit Nierenproblemen sollten daher auf rohe Rote Bete verzichten, da die enthaltene Oxalsäure zur Steinbildung in den Nieren führen kann. Bei gesunden Menschen gibt es aber keine Bedenken“, erläutert Dr. Annette Neubert. „Der Verzehr von roher Roter Bete hat den Vorteil, dass hitzeempfindliche Nährstoffe wie Vitamin C und Folsäure in höheren Mengen verfügbar sind.“ Allerdings enthält das rote Wurzelgemüse auch viel Nitrat. Nitrat wird vom Körper größtenteils wieder ausgeschieden, jedoch wandelt er es auch teilweise in Nitrit um, welches die Sauerstoffversorgung im Gewebe beeinträchtigen kann. Säuglinge zum Beispiel reagieren besonders empfindlich auf Nitrit und sollten deshalb vor dem sechsten Monat nicht mit Roter Bete gefüttert werden. Nitrit entsteht unter anderem, wenn die Rote Bete nicht im Kühlschrank, sondern für längere Zeit bei Zimmertemperatur aufbewahrt wird. Vitamin C, zum Beispiel in Zitronensaft zum Rote-Bete-Salat oder als Glas Orangensaft, hat auch hier eine positive Eigenschaft: Es hemmt die Nitritbildung im Körper.
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