Warum digitale Vermögenswerte zunehmend als „Sicherheit“ betrachtet werden

In den letzten Jahren hat sich ein auffälliger Trend abgezeichnet: Digitale Währungen werden von immer mehr Menschen als sichere Anlage angesehen. Während früher traditionelle sichere Häfen wie Gold, Staatsanleihen und der US-Dollar der Standard waren, gewinnt nun der digitale Markt an Bedeutung. Dies zeigt sich besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit. Doch was macht digitale Währungen als Alternative zu traditionellen sicheren Häfen so attraktiv?

Wirtschaftliche Veränderungen

Die Weltwirtschaft unterliegt naturgemäß Phasen des Wachstums sowie des Schrumpfens – mit direkten Folgen für die Finanzmärkte. Gerät die Wirtschaft ins Stocken, beginnen Anleger damit, nach Möglichkeiten zu suchen, ihr Vermögen zu schützen. Während die Menschen früher direkt auf Gold oder den Dollar setzten, gilt die Aufmerksamkeit mittlerweile immer häufiger digitalen Vermögenswerten.

Digitale Währungen bieten den Vorteil, unabhängig von Zentralbanken und Regierungen zu funktionieren. Das bedeutet, dass Entscheidungen, wie z. B. Zinserhöhungen oder -senkungen auf dem traditionellen Kapitalmarkt, weniger Einfluss auf digitale Währungen haben. Daher stellen diese Währungen eine Alternative für Menschen dar, die ihr Geld vor Veränderungen auf den traditionellen Märkten schützen wollen.

Die Unabhängigkeit von Banken

Traditionelle sichere Anlagen wie Anleihen und Devisen hängen von der wirtschaftlichen Stabilität eines Landes ab. Bei größeren wirtschaftlichen Problemen können Zentralbanken zum Beispiel mehr Geld drucken oder die Zinssätze anpassen. Dies kann dazu führen, dass der Wert einer Währung sinkt.

Dank ihrer dezentralen Natur funktionieren digitale Vermögenswerte jedoch anders. Es gibt keine zentrale Organisation, Institution oder Regierung, die den Wert durch ihre Entscheidungen beeinflussen kann. Das macht digitale Währungen gerade in unsicheren Zeiten attraktiver – mehr noch, wenn das Vertrauen in Zentralbanken schwindet.

Knappheit und Wert

Eine wichtige Eigenschaft digitaler Währungen ist ihre Knappheit. Im Gegensatz zu Fiatwährungen, das von Zentralbanken theoretisch unbegrenzt neu gedruckt werden kann, ist die Menge vieler digitaler Währungen limitiert. Dies schafft einen einzigartigen Wert, der sich von dem normaler Währungen unterscheidet. Bei normalen Währungen kann nämlich immer mehr nachgedruckt werden.

Unlängst konnte beispielsweise beobachtet werden, wie der Bitcoin Kurs aufgrund weltweiter wirtschaftlicher Unsicherheiten regelrecht in die Höhe schoss.

An der niederländischen Kryptobörse Bitvavo erreichte der Kurs einen Wert von 54.206 Euro.

Während andere Märkte an ihrer Instabilität zu knabbern hatten, konnten einige Kryptowährungen ihren Wert halten. Auf der Suche nach sicheren Anlagen schaffen solche Entwicklungen Vertrauen.

Zinsen und Inflation

Bei der Betrachtung von Investitionen spielen Zinsen sowie die aktuelle Inflation eine wichtige Rolle. Ist die Inflation hoch, verliert Geld allgemein an Wert. Daher entscheiden sich Anleger in solchen Zeiten häufig für wertbeständige Anlagen, wie etwa Gold. Zunehmend sehen wir jedoch, dass auch digitale Währungen diese Rolle zu übernehmen beginnen. Dies geschieht vor allem in Ländern, in denen die Inflation sehr hoch ist und der Wert der Landeswährung rapide abfällt und nahezu wertlos wird.

Eine neue Form der Sicherheit

Während Gold und Dollar nach wie vor wichtig sind, gewinnen digitale Vermögenswerte zunehmend an Bedeutung. Dies zeigt sich besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit. Anleger suchen nach Möglichkeiten, ihr Vermögen zu sichern. Die Unabhängigkeit digitaler Währungen von Banken sowie die Knappheit einiger Kryptowährungen machen sie für Anleger attraktiv.

Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass digitale Vermögenswerte auch extrem volatil sein können. Genauso schnell wie der Wert steigt, kann er auch wieder fallen. Der damit einhergehenden Risiken sollten sich Investoren stets bewusst sein. Nichtsdestotrotz bieten digitale Märkte eine gewisse Sicherheit, die andere Anlageformen nicht bieten.