Dieselloks ersetzen Wasserstoff-Triebwagen
Wasserstoff-Engpass: Mögliche Zugausfälle auf der EVB-Strecke
Die EVB hat aktuell Probleme mit ihren Wasserstoff-Zügen. Es gibt Lieferschwierigkeiten beim Wasserstoff. Der Zulieferer und Tankstellenbetreiber kann derzeit keine ausreichenden Mengen des umweltfreundlichen Treibstoffs zum Betanken aller Züge zur Verfügung stellen. Die EVB betreibt 14 Wasserstoff-Züge auf der Regionalbahn-Linie RB 33 (Buxtehude - Bremervörde -Bremerhaven -Cuxhaven). Dank des schnellen Krisenmanagements der EVB rollt der Zugverkehr trotzdem weiter. Allerdings kann es zwischen Buxtehude und Harsefeld zu Zugausfällen kommen.
Einsatz von Dieseltriebwagen
„Unmittelbar nach der Information durch unseren Lieferanten über die Lieferprobleme haben wir Maßnahmen zur Minimierung des Wasserstoffverbrauchs eingeleitet“, erläutert Robert Palm, Geschäftsbereichsleiter Schienenpersonennahverkehr (SPNV) der EVB. Ein Beispiel: Sogenannte Doppeltraktionen aus zwei Wasserstoff-Triebwagen wurden durch einzelne Triebwagen ersetzt. Wo möglich, setzt die EVB auch Dieseltriebwagen ein. Doch auch hier gibt es ein Problem: Die in Bremervörde stationierte Notfallflotte besteht aus lediglich fünf Dieseltriebwagen – das reicht nicht aus, um alle Fahrten zu ersetzen.
Es kann daher vereinzelt zu Zugausfällen kommen. Besonders betroffen sind die Nachmittagsverbindungen zwischen Buxtehude und Harsefeld - und hier die Zwischentakte (Abfahrten ab Buxtehude um 15.19 Uhr, 16.19 Uhr, 17.19 Uhr und 18.19 Uhr).
Die EVB arbeitet eng mit der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) zusammen, um die Auswirkungen der Wasserstoff-Lieferprobleme für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten. Gemeinsam ist man dabei, weitere Ersatzfahrzeuge zu beschaffen.
Kritik am Lieferanten
Bis die eigene Wasserstoffproduktion aus „Grünem Strom“ vor Ort in Bremervörde startet, ist die EVB-Flotte auf den externen Lieferanten angewiesen. Doch die "üblicherweise genutzte Quelle des Lieferanten steht derzeit nicht zur Verfügung", heißt es von der EVB. Geschäftsführer Christoph Grimm lobte das Krisenmanagement seines Teams und die gute Zusammenarbeit mit der LNVG bei der Problemlösung. Allerdings übte Grimm Kritik am Lieferanten: Der Ausfall der Bezugsquelle für den Wasserstoff sei dem Lieferanten vorab lange bekannt gewesen. Für solche Fälle müsse es doch Ausweichpläne geben. "Ohne Wasserstoff stehen die Züge", sagt Grimm. So etwas dürfe doch nicht passieren.
Wie lange der Engpass andauern wird, ist laut EVB aktuell unklar. Der Lieferant hoffe, die Versorgung in den kommenden Tagen wieder vollständig aufnehmen zu können.
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