A-Jugend erreicht das Final4
BSV-Handball-Nachwuchs auf Meisterschaftskurs
nw/tk. Buxtehude. Erstmals seit 2018 steht die weibliche A-Jugend des Buxtehuder SV im Final4 um die Deutsche Meisterschaft. Im Rückspiel gegen den Thüringer HC reichte dem BSV ein 25:20, um sich für die Finalspiele am 5. und 6. Juni zu qualifizieren. Wehrmutstropfen war die Verletzung von Mia Lakenmacher, die nach sechs Minuten vom Feld musste.
Von Beginn an deutete sich ein intensives Spiel ein. Thüringens Nele Weyh erhielt nach etwas mehr als vier Minuten die Erste von insgesamt sieben Zeitstrafen. Aber auch die BSV-Deckung spielte aggressiv. Jeder Ballgewinn, geblockte Wurf oder gehaltene Ball von Solveig Dmoch (17 Paraden) wurde frenetisch bejubelt. Offensiv musste der BSV um jedes Tor kämpfen, fand jedoch bessere Lösungen als die Gäste. Luisa Hinrichs traf nach einer Viertelstunde per Siebenmeter zum 7:1.
Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Schreckmoment der Partie bereits ereignet. In Minute sechs ging Mia Lakenmacher auf die Abwehr zu, rutschte weg und hielt sich das rechte Knie. Sofort waren BSV-Physiotherapeut Enrico Lehmann und THC-Mannschaftsarzt Dr. Guntram Kazok bei ihr. Der Rückraumspielerinnen, die schon mehrfach schwerwiegende Knieverletzungen hatte, waren die Tränen in die Augen geschossen, Trainerin Heike Axmann sprach ihr Mut zu. Gestützt humpelte sie vom Feld.
Für ihre Mitspielerin investierten die BSV-Spielerinnen noch mehr. Der THC fand kaum Lücken in der Abwehr der Buxtehuderinnen. Bis zum Pausenpfiff musste Dmoch nur sechs Bälle aus dem Tor holen. Auch zwei Siebenmeter wehrte die BSV-Torfrau ab. Auf der Gegenseite schraubten Nele Nickel (drei Tore), Mailee Winterberg (zwei Tore) und Antonia Pieszkalla die Führung auf 13:6.
Nach dem Seitenwechsel schien es kurzeitig, als ob der THC noch einmal verkürzen könne. Mit einer 5:1 Deckung und zwei schnelle Toren stand es nur noch 13:8. Mit drei Treffern in Serie sorgte Antonia Pieszkalla wieder für Ruhe beim BSV. Beim 16:8 war der Einzug ins Final4 quasi perfekt. Der Sieg im Rückspiel geriet zwar noch einmal in Gefahr, als Nele Weyh gut zehn Minuten vor dem Ende auf 14:17 verkürzte. Im Gegenzug stellte der BSV den alten Abstand wieder her, auch weil Antonia Pieszkalla ins verwaiste THC-Tor traf, nach dem die Gäste mit der siebten Feldspielerin agierten. Nach dem 20:14 war die Gegenwehr der Gäste merklich gebrochen.
Den sehenswertesten Treffer erzielte kurz vor dem Ende BSV-Torfrau Hannah Zerlaut. Sekunden nach ihrer Einwechslung für Dmoch warf sie von der eigenen Grundlinie über das gesamte Feld ins leere Gäste-Tor zum 23:17. Der neben das Tor geworfene Siebenmeter von Pieszkalla nach der Schlusssirene war angesichts des 25:20-Erfolges, anders als die Verletzung von Lakenmacher, verschmerzbar.
Im Halbfinale des Final4 am 5. Juni 2021 trifft der BSV nun auf den HC Leipzig, der sich souverän gegen Borussia Dortmund durchgesetzt hat (40:20 und 39:27). Im zweiten Halbfinale spielen Bayer 04 Leverkusen und die SG BBM Bietigheim gegeneinander. Wo das Final4 stattfindet steht noch nicht fest. Sollte keiner der anderen Halbfinalisten Interesse an einer Austragung haben, würde der BSV sich bereit erklären, nach 2017 und 2018 das dritte Mal innerhalb von fünf Jahren das Final4 der weiblichen A-Jugend in der Halle Nord zu organisieren.
BSV-Trainerin Heike Axmann: "Wir haben wie im Hinspiel den Grundstein in der Abwehr gelegt. Die Abwehr waren bärenstark. Die Mannschaft war mega diszipliniert und es hat alles funktioniert. In der zweiten Halbzeit haben uns nach der Verletzung von Mia die Alternativen gefehlt und ich dachte, die Kraft reicht nicht, aber das Adrenalin war da. Ich weiß aber nicht, ob ich mich freuen soll, denn die Verletzung von Mia ist mega-traurig und unfassbar. Aber es ist schön, dass ich noch zwei Spiele mit der Mannschaft machen und drei Wochen mit ihr arbeiten darf." Hintergrund: Danach geht Axmann als Trainerin zu, Kooperationspartner, den "Handball-Luchsen", um die Bundesligamannschaft zu coachen, die derzeit noch gegen den Abstieg in die 2. Liga kämpft.
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