Buxtehude: "Technik ist wichtiger als Kraft"

Mario Stapel (re.) zeigt in einem Seminar, welche Techniken man bei "Gracie Jiu-Jitsu" anwenden muss | Foto: Natalie Mathes
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Fabian Honnef möchte "Gracie Jiu-Jitsu" zum Breitensport machen / Mario Stapel bietet Seminar an

ab. Buxtehude.  Fabian Honnef, Lehrer aus Steinkirchen, hat vor eineinhalb Jahren damit begonnen, die weitgehend unbekannte Kampfsportart "Gracie Jiu-Jiutsu" beim Buxtehuder Sportverein zu etablieren. Am 2. und 3. Juni kommt nun der bekannteste Schwarzgurtträger des Sports in Deutschland, Mario Stapel, nach Buxtehude und gibt ein Seminar.

Die Nachfrage nach dem Sport sei groß, sagt Fabian Honnef, die Hallenzeiten dagegen aber sehr begrenzt. Doch was ist eigentlich "Gracie Jiu-Jiutsu" und wo kommt es her? Außerhalb Europas, beispielsweise in den USA oder Asien, sei der Kampfsport stark verbreitet. Fabian Honnef erklärt. "Die Techniken sind bei nahezu jeder Kampfsportart ähnlich. Aber die Absicht ist unterschiedlich: Will ich meinen Gegner angreifen, zu Boden werfen? Oder will ich mich verteidigen?" Die Philosophie, die hinter "Gracie Jiu-Jiutsu" stehe, sei die, dass auch kleinere und auf den ersten Blick körperlich unterlegene Gegner siegen können. "Gewicht und Stärke spielen dabei keine so große Rolle wie richtiges Timing und Hebelwirkung."

Entwickelt habe den Sport, erzählt Fabian Honnef, in den 1920er-Jahren Helio Gracie in Brasilien, nachdem er erkannte, dass sein kräftigerer Bruder Carlos ihm im Jiu Jitsu immer überlegen sein würde: Viele Techniken waren für einen Menschen mit schmalerem Körperbau nicht geeignet. Helio Gracie passte die Techniken seiner Statur an und rief damit "Gracie Jiu-Jitsu" ins Leben. Ebenfalls besonders an dem Sport: Man kann keine Prüfungen ablegen, um einen höheren Grad bzw. Gürtel zu erlangen, sondern wird von seinem Meister in einen höheren Grad berufen.

Der Sport werde nur in wenigen Vereinen in Deutschland angeboten, sagt Fabian Honnef. Meistens seien es Sportzentren, die auch sehr teuer wären. "Zu uns kommen Hamburger zum Training, denen die Kinnlade runterfiel, als sie hörten, dass sie beim BSV nur 15 Euro monatlich zahlen müssten." Ein Kursus koste monatlich sonst 100 Euro oder mehr.

Beim BSV gebe es derzeit eine gemischte Gruppe, die jüngste Teilnehmerin sei neun Jahre alt. "Wir hoffen aber sehr, dass uns bald mehr Hallenzeit zur Verfügung steht. Denn sobald es die gibt, werden wir auch eine Kindergruppe anbieten. Mit dem TuS Jork stehen wir gerade in Verhandlung.

• Wer Interesse an "Gracie Jiu-Jitsu" hat: Am Samstag und Sonntag, 2. und 3. Juni, kommt Mario Stapel für ein Seminar nach Buxtehude (Konopkastraße 7). Teilnahmegebühr: zwischen 20 und 40 Euro. Anmeldungen sind bis zum 28. Mai möglich. Weitere Infos, auch über Trainingszeiten, per E-Mail bei Fabian Honnef unter fabian@budosport-buxtehude.de oder www.budosport-buxtehude.de.

Mario Stapel (re.) zeigt in einem Seminar, welche Techniken man bei "Gracie Jiu-Jitsu" anwenden muss | Foto: Natalie Mathes
Fabian Honnef möchte "Gracie Jiu-Jitsu" bekannter machen und als Breitensport etablieren
Redakteur:

Alexandra Bisping

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