Buxtehudes Handballtrainer Dirk Leun
"Diese Mannschaft hat Charakter"
Für die Bundesliga-Handballerinnen des Buxtehuder SV war die gerade auf Platz sieben beendete Saison ein "Seuchenjahr". Die Liste der Verletzten wurde in den vergangenen zwölf Monaten immer länger. Beim letzten Spiel am vergangenen Samstag fehlten Lea Rühter, Lucia Kollmer, Johanna Heldmann, Sinah Hagen, Mia Lakenmacher, Maja Schönefeld, Liv Süchting und Charlotte Kähr. Die Frage an BSV-Trainer Dirk Leun, was er trotzdem noch Positives aus der zurückliegenden Spielzeit mitnimmt, kommentiert er nüchtern mit den Worten: "Das ist schwer zu sagen." Etwas fällt ihm allerdings als erfreulicher Randaspekt der Spiele mit dezimiertem Kader auf: "Die Stärke als Team ist gewachsen. In den vergangenen Wochen haben die Spielerinnen alles mobilisiert, was geht"
Eine Umbruchsphase
Die ersten Monate, bilanziert der Coach, sei eine Umbruchphase durch den Weggang von Leistungsträgerinnen gewesen. Welche sportliche Bedeutung die Abgänge haben, machen zwei Dinge deutlich: Annika Lott, seit einem Jahr beim Thüringer HC, ist zur "Spielerin des Jahres" der Handball Bundesliga Frauen (HBF) gewählt worden. Katharina Filter, die Nummer eins im Tor in Deutschland, wechselt nach einem Jahr in Kopenhagen zum französischen Erstligisten Brest Bretagne Handball, der die Saison auf Platz zwei beendet hat und auf europäischer Ebene mitmischen wird.
Mehr Texte zu den BSV-HandballerinnenKaum hatte der BSV diese Abgänge verkraftet, begann die Serie der Verletzungen und Langzeitausfälle. Die zentrale Folge "Es gab in unseren Spielen keine Konstanz", bilanziert Dirk Leun. Was sich auch an den Ergebnissen zeige, die der Trainer "Berg- und Talfahrt" nennt. Vier Punkte gegen Dortmund habe es noch nie gegeben, aber auch nicht zwei verlorene Spiele gegen Bad Wildungen. Dieses Wechselbad der Gefühle habe sein Team aber gut weggesteckt. Seiner Mannschaft macht der Coach keine Vorwürfe, auch wenn das Saisonziel ein anderes gewesen sei.
Zu den erfreulichen Aspekten der zurückliegenden Spielzeit gehöre auch, dass sich einzelne Spielerinnen deutlich gesteigert hätten. Dazu gehören auf jeden Fall Isabelle Dölle und Charlotte Kähr.
In dieser "Seuchensaison" habe sich auf jeden Fall gezeigt: "Dieses Team hat Charakter", sagt Dirk Leun. Am 10. Juli beginnt die Vorbereitung für die Saison 2023/24. Bleibt zu hoffen, dass die Mannschaft über die volle Spielzeit nicht wieder vom Verletzungspech heimgesucht wird.
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